24.10.2014

Was sich in den vergangenen zwölf Monaten in Bogenhausen getan hat und was geplant ist – all das erläuterte bei der Bürgerversammlung Angelika Pilz-Strasser, Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA), in einer bunten Power-Point-Präsentation.

CIMG0062-chin. MauerAngelika Pilz-Strasser, Vorsitzende des Bezirksausschusses, bilanzierte bei der Bürgerversammlung Bau- und Verkehrsmaßnahmen in Bogenhausen, Münchens zweiter Bürgermeister Josef Schmid leitete und moderierte die Zusammenkunft.

Zu der Zusammenkunft waren rund 350 Besucher – mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Jahr – in die Sporthalle der Helen-Keller-Realschule gekommen. Sie und Versammlungsleiter Josef Schmid (CSU), zweiter Bürgermeister der Landeshauptstadt, verfolgten interessiert die Revue und den Ausblick von Pilz-Strasser für den 80 000 Einwohner zählenden 13. Stadtbezirk. Am Ende gab es rauschenden Beifall für die Nummer eins in der Bogenhauser Lokalpolitik. Die vier Punkte des Vortrags:

  • Entwicklung im Nordosten – Rund um Englschalking, Daglfing, Johanneskirchen und Riem sowie flankiert von den Grenzen der Gemeinden Unterföhring und Aschheim befindet sich ein 595 Hektar großes Areal, das im Rahmen einer „Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme“ (SEM) als Wohnquartier untersucht wird. Frühestens ab 2030 werden hier 10.000, eventuell gar mehr als 20.000 Menschen leben. Fast alle sind sich einig: Es geht nicht ohne Verlegung der S-Bahn unter die Erde – im Rathaus 2012 beschlossen, Kosten für die Stadt etwa 500 Millionen Euro, für den viergleisigen Ausbau kommen Freistaat und Bahn auf. „Man muss die Bahn barrierefrei überqueren können. Andere Ideen weiter zu treiben, halten wir im Bezirksausschuss für architektonischen Wahnsinn. Das Wohngebiet muss ein Teil von München werden, darf nicht abgetrennt werden von einer Chinesischen Mauer.“
  • Prinz-Eugen-Park – Die Normenkontrollklage wegen der verkehrlichen Erschließung der Umgebung ist abgelehnt. „Der Verwaltungsgerichtshof hat im Sommer zu Gunsten der Stadt entschieden. Jetzt kann es mit dem Bau und der Vermarktung ordentlich losgehen“, erklärte Pilz-Strasser. Die Vergabe der Grundstücke für die städtischen Wohnungsbaugesellschaften GEWOFAG und GWG sei bereits erfolgt, der Realisierungswettbewerb für diese Grundstücke sei im Gang. Und: „Mit den ersten Baumaßnahmen ist ab Anfang 2016 zu rechnen, die ersten Wohnungen werden dann etwa 2018 bezugsfertig sein.“ Laut Schmid ist der Baubeginn für die Ruth-Drexel-Grundschule „für März 2015 geplant, 2017 soll sie fertig sein.“ Die Kosten bezifferte er auf 29 Millionen Euro.
  • Verkehrskonzept Prinz-Eugen-Park – Mit dem Bezug von 1.800 Wohneinheiten für etwa 3.500 bis 4.000 Bewohner entsteht rund um die Cosimastraße mehr Verkehr, ergeben sich Probleme vor allem für die westlich angrenzenden Wohngebiete. Ein Verkehrskonzept, der so genannte Planfall H, sieht zwischen Effner-, Johanneskirchner- und Cosimastraße sowie Wahnfriedallee „ordnende und bautechnische Maßnahmen“ vor, die Pilz-Strasser auflistete:
    Erstens Ausweisung einer Einbahnstraßenregelung in der Lohengrinstraße in östlicher Fahrtrichtung (Fahrtrichtung West gesperrt) im Bereich zwischen Ortrud- und Cosimastraße.
    Zweitens Sperrung der Wahnfriedallee, so dass keine Fahrbeziehungen von der Effnerstraße in die Wahnfriedallee und umgekehrt möglich sind.
    Drittens Vorgabe der Fahrrichtung bei Ausfahrt von der Ruth-Drexel- in die Cosimastraße nur als Links- und Rechtsabbieger durch Beschilderung.
    Viertens begleitende und den Verkehr beruhigende bauliche Maßnahmen in der Ortrud-, Telramund-, Gral-, Elsa-, Gurnemanz- und König-Heinrich-Straße.
    Fünftens Beschilderung „Anwohner frei“ und „Sperrung für Kfz > 3,5 t“ in den jeweiligen Zufahrten zum Gebiet zwischen Cosima-, Effner- und Wesendonkstraße sowie Wahnfriedallee.
    Das Verkehrskonzept wird „rechtzeitig vor Beginn der Wohnbaumaßnahmen“ umgesetzt, stufenweise werden Verkehrszählungen durchgeführt.
  • Verkehrsproblematik Parkstadt – Die Revaler Straße wird stadteinwärts eine Einbahnstraße; die Fahrbahn ist für Radler in beide Fahrtrichtungen frei. Die Auswirkungen der Maßnahme sollen im Frühjahr 2015 mit den Anwohnern erörtert werden.