29.12.2014

Klappt alles wie geplant, startet im kommenden Sommer an zunächst 110 von vorgesehenen 125 Stellen im Umfeld von U- , S- und Trambahnhaltestellen mit 1200 Drahteseln das Fahrradvermiet­system „MVG Rad“. In Bogenhausen, dem 13. Stadtbezirk, sind acht Stationen geplant.

Zu den Vorschlägen der Stadtwerke München (SWM)/Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) woll­ten die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) Bogenhausen bei der Tagung im Dezember keine Stellung beziehen. Auf Vorschlag des Untergremiums Verkehr wurde die Angelegenheit vertragt, „damit jedes Mitglied sich die Standorte ansehen und konkrete Angaben dazu machen kann.“

Entsprechend eines für das Stadtgebiet entwickelten Konzepts – die Details werden laut MVG noch mit den Bezirksausschüssen abgestimmt – sind in Bogenhausen folgende acht Rad-Ausleihstatio­nen angedacht: Arabellapark, Böhmerwald-, Herkomer- sowie Prinzregentenplatz, Prinz-Eugen-Park, St. Emmeram, Daglfing und Johanneskirchen.

Auch in angrenzenden Bereichen sind Standorte für MVG Rad vorgesehen, wie beispielsweise Chinesischer Turm, Eisbachwelle, Max-Weber-Platz, Josephsburg, Kleinhesseloher See, Michaelibad oder Messestadt West. Dabei ist grundsätzlich angedacht, dass die Kunden die Velos nicht zur ursprünglichen Station zurückbringen müssen, sondern sie frei innerhalb des bestimmten Gebiets abstellen können.

Die Idee, mehr Münchnerinnen und Münchner zum Umstieg vom Auto aufs Fahrrad und anschlie­ßend eventuell auf den öffentlichen Nahverkehr zu bewegen, ging im Februar 2014 von einer Initiative der CSU-Fraktion im Rathaus unter Führung von Vize-Bürgermeister Josef Schmid aus. Im vergangenen November hat dazu der Stadtrat dann einen Umsetzungsbeschluss gefasst, so dass der Weg frei war, um ein Netz an Verleihstationen zu konzipieren.

Das System sieht vor; Wer eines der Acht-Gang-Räder mit leicht verstellbarem Sattel mieten will, muss sich zuvor registrieren lassen. Die Kunden können ein Fahrrad – alle sind mit GPS ausgestattet und somit jederzeit ortbar – danach via Internet, Smartphone-App oder telefonisch buchen. Ist dies geschehen, wird den Nutzern ein Code übermittelt, mit dem sie ein Schloss öffnen und dann starten können.

Die Investitionen für das auf zehn Jahre angesetzte Vorhaben, in erster Linie für den Kauf der Räder, die Einrichtung der Leihstationen und das notwendige Computersystem, betragen rund 6,7 Millionen Euro. Hinzu kommen die jährlichen Betriebskosten, kalkuliert mit einer hohen sechsstelligen Summe. Auf der anderen Seite stehen die Einnahmen. Die Leihgebühr wird voraussichtlich zehn Cent pro Minute betragen. Auch ein Jahresabo, das zwischen 48 und 60 Euro kosten dürfte, ist vorgesehen. Ob das alles reicht, um die Kosten decken zu können, wird sich zeigen.