28.01.2015

Einmal mehr musste sich der Bezirksausschuss (BA) mit geplanten Baumaßnahmen an einer denkmalgeschützten Villa auseinandersetzen. Die Lokalpolitiker äußerten ihre Bedenken und fordern von der Stadt Detailauskünfte.

„Mauerkircherstraße 79: Umbau, Erweiterung, Modernisierung und DG-Ausbau einer denkmal­geschützten Villa, Einbau eines Aufzugs; Tektur; Anhörung des Planungsreferats“ lautet es kurz und bündig auf der Tagesordnung des Kommunalparlaments. Das einhellige Statement zu dem Vorhaben: „Der BA sieht hinsichtlich der vorzunehmenden Änderungen und der bisher erfolgten massiven Veränderungen die Denkmaleigenschaft in Gefahr.“

Die heutige Villa mit der Hausnummer 79 von der Mauerkircherstraße aus gesehen.
Die heutige Villa mit der Hausnummer 79 von der Mauerkircherstraße aus gesehen.

Zum Hintergrund: In der Liste der Baudenkmäler zum Anwesen Mauerkircherstraße 79 heißt es „Barockisierende Mansarddachvilla, um 1910, ehe. Pius-Maria-Heim.“

Per Beschluss fordern die Bürgervertreter die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt als auch die Leitung der Lokalbaukommission (LBK) im Planungsreferat auf, ihnen „zu erläutern, wieso die massiven, vorgenommen Änderungen an dem Bauwerk in der Mauerkircherstraße 79 nicht zum Verlust der Denkmaleigenschaft führen – im Fall der Villa in der Kolbergerstraße 5 allerdings schon.“

Dem BA liege der Schutz der Denkmäler im Stadtbezirk „sehr am Herzen“, heißt es weiter. Man bitte daher um Aufklärung. Zudem wollen die Ortspolitiker wissen, ob bei der „Genehmigung der Fenster im Souterrain diese mit Sträuchern verdeckt wurden.“ Sollte dies nicht der Fall sein, müsse die Maßnahme sofort umgesetzt werden.

Robert Brannekämper (CSU), Vorsitzender des Planungsgremiums und BA-Vize, stellte klar: „Wir wollen genau erläutert und begründet bekommen, worin der Unterschied zwischen der Villa Mauer­kircherstraße und der Villa Kolbergerstraße liegt.“ Zu letzterem Fall gebe es einen „erneuten Vor­bescheid.“ Und: „Ich sehe dem auf Februar verschobenen Prozess wegen Schadensersatz durch die Stadt gelassen entgegen.“ Die gerichtliche Klärung hatte der Käufer des Anwesens angestrengt, der auf dem Grundstück ein Mehrfamilienhaus errichten will.

Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller verlangt von der LBK grundsätzlich dazustellen, „wie in der Stadt mit den einzelnen Denkmälern verfahren wird.“ Dies sei seiner Ansicht nach „eine städtebau­liche Herausforderung für die kommenden Jahre.“

Pragmatisch ging Holger Machatschek von den Grünen die strittige Thematik an: „Wir laden die LBK-Fachleute einfach ein. Dann können sie uns präzise ihr Vorgehen erklären.“