30.12.2014

Daten und Fakten zur dreizügigen Ruth-Drexel-Grundschule im künftigen Wohnquartier Prinz-Eugen-Park an der Cosimastraße präsentierte das Referat für Bildung und Sport den Mitgliedern des Bezirksausschusses (BA).

Die Angaben der Behörde gewähren einen gründlichen Einblick in das Projekt, das den Mittelpunkt einer Anlage mit rund 1800 Wohnungen für 3500 bis 4000 Menschen bildet. Die Lokalpolitiker registrierten fast kommentarlos die Übersicht. Einzig beim Thema Tiefgarage(n) sind sie skeptisch, zumal dem Kommunalparlament keine Pläne vorliegen. Wie heikel diese Angelegenheit ist, belegt die Aussage der BA-Vorsitzenden Angelika Pilz-Strasser: „Garagen, da bewegen wir uns auf ganz dünnem Eis.“ Mit anderen Worten: Es gibt noch keinen Ansatz für eine zufriedenstellende Lösung, kontroverse Diskussionen im Stadtteilgremium sind programmiert.

Die Ruth-Drexel-Grundschule ist eine von vier neuen Einrichtungen in München, die in einem modularen Bausystem errichtet werden. Der Grund: Minimierte Bauzeiten, um rechzeitig den Unterrichtsbetrieb aufnehmen zu können, und reduzierte Kosten.

Die Projektaufwendungen belaufen sich auf circa 38 Millionen Euro. 22,6 Millionen Euro verschlingt der Schulbau mit Aula und Räumen für die ganztägige Betreuung, 11,1 Millionen Euro werden für den Bau einer Dreifachturnhalle mit Zuschauertribüne für 170 Personen sowie Freisportanlagen angesetzt und 3,1 Millionen Euro für den Punkt Tiefgarage. Hinzu kommen 1,23 Millionen Euro für den Abbruch der bestehenden Sporthalle und den Neubau des Zugangs zur vorhandenen Schwimmhalle.

Die Terminplanung – wegen der Dringlichkeit wurde von den Fachleuten alles „so knapp wie möglich bemessen, bei den Abläufen gibt’s keine Puffer“ – sieht fürs zweite Quartal 2015 „Vorabmaßnahmen“ vor. Mit dem Bau soll zum Ende des dritten Quartals begonnen werden. Die Fertigstellung ist fürs dritte Quartal 2017 geplant, so dass zum Schuljahresbeginn im September 2017 für den Unterricht alles bereitet ist.

Modelansicht des künftigen Wohnquartiers Prinz-Eugen-Park: Auf dem knapp 30 Hektar großen ehemaligen Kasernengelände werden 1800 Wohnungen für 3500 bis 4000 Menschen gebaut.      Illustration: GSP Architekten
Modelansicht des künftigen Wohnquartiers Prinz-Eugen-Park: Auf dem knapp 30 Hektar großen ehemaligen Kasernengelände werden 1800 Wohnungen für 3500 bis 4000 Menschen gebaut. Illustration: GSP Architekten

Dazu muss man wissen: Die Wohnbebauung wird zeitlich gestaffelt durchgeführt. Für die ersten fünf Abschnitte, rund 600 Einheiten, erfolgen im Frühjahr 2015 die ersten Ausschreibungen. Das Planungsreferat rechnet 2018 mit der Fertigstellung der ersten Wohnungen. Beim Erstbezug der Wohnungen steht die Schule – sollte es zu keinen Verzögerungen kommen – also zur Verfügung.

Stichwort Vorabmaßnahmen: Laut den Experten muss die bestehende Sporthalle ab Juni 2015 abgebrochen werden, um für die neue Halle die Baugrube ausheben und deren Absicherungen machen zu können. Der nächste Schritt ist dann der Rohbau. Zuvor müssen voraussichtlich acht Bäume gefällt und eben so viele neu gepflanzt werden. Die Dreifachturnhalle wird durch einen Gang im Untergeschoss mit dem Schulgebäude verbunden.

Laut Planunterlagen basiert die Grundschule auf so genannten „modularen Lernhauseinheiten“. Eine Einheit umfasst vier Unterrichtsräume, zwei Räume für die ganztägige Betreuung, ein Arbeitszimmer für das Lehr- und Betreuungspersonal, eine Sanitäreinheit und Garderoben. Über einen Flur geht’s in den Pausenbereich, der hinsichtlich Akustik und Beleuchtung wie ein Unterrichtsraum ausgestattet ist und zwecks vielseitiger Nutzung flexible Wände hat. Da die Ruth-Drexel-Schule dreistöckig errichtet wird, sind folglich drei Lernhäuser übereinander angeordnet.

Im Gebäude gibt’s im Erdgeschoss die „Zentrale“ – den Eingangsbereich, den Speisesaal, eine Küche, den Mehrzweck- und den Musikraum. „Durch das Zusammenschalten“, so die Behördenbeschreibung, von Speisesaal mit dem Mehrzweckraum wird die Versammlungsstätte gebildet, auch als Aula bezeichnet. Dieser Saal hat „eine lichte Raumhöhe von 3,40 Meter im Zuschauer- und 3,55 Meter im Bühnenbereich“, bietet 300 Personen Platz. Für eine Veranstaltung kann der Eingangsbereich mit Foyer, Garderoben und WC-Anlagen vom Schulgebäude, das übrigens eine Photovoltaikanlage erhält, abgetrennt werden.