17.02.2015

Der Bezirksausschuss (BA) bittet per einstimmigen Beschluss die Stadtverwaltung, den Abriss der bestehenden Turnhalle auf dem Areal des künftigen Prinz-Eugen-Parks zu verschieben, bis die neue Sporthalle betriebsfertig ist. Dies soll geschehen, „ohne die Gesamtmaßnahme zu verzögern.“ Damit unterstützen die Lokalpolitiker eine Petition des Vorstands vom SC Prinz Eugen.

Auch die Sanierung der Schwimmhalle soll nach den Vorstellungen des Stadtteilgremiums anders ablaufen als angedacht. Die Halle soll nicht vorübergehend geschlossen werden, die erforderlichen Instandsetzungen sollen „im laufenden Betrieb beziehungsweise während der Ferien“ vorgenom­men werden. Auf beide Punkte hatten sich die Parteien nach einem Dinglichkeitsantrag von BA-Vize Robert Brannekämper (CSU) verständigt und seine Forderung in einen gemeinsamen Antrag umgewandelt.

Mit dieser Karte argumentieren die Verantwortlichen des SC Prinz Eugen: Erst die neue Sporthalle neben der Ruth-Drexel-Grundschule im künftigen Prinz-Eugen-Park bauen und nach Fertigstellung könne die alte Turnhalle abgerissen werden. Somit könnte man den Sportbetrieb aufrecht erhalten.
Mit dieser Karte argumentieren die Verantwortlichen des SC Prinz Eugen: Erst die neue Sporthalle neben der Ruth-Drexel-Grundschule im künftigen Prinz-Eugen-Park bauen und nach Fertigstellung könne die alte Turnhalle abgerissen werden. Somit könnte man den Sportbetrieb aufrecht erhalten.

Der Hintergrund all dessen: Bis Ende März soll der Sportclub Schwimmbad und Sporthalle räumen, damit entsprechend dem seit längerem stehenden Zeitplan die Halle abgerissen und die Vorberei­tungen für den Bau der Ruth-Drexel-Grundschule und die Dreifachturnhalle beginnen können.
Der SC – 2016 steht der 40. Geburtstag an – müsste dann für mindestens zweieinhalb Jahre auf „seine“ Sportstätten verzichten. Ein Umstand, der seit Jahren klar ist. Die Verantwortlichen befürchten nun, dass viele der 700 Mitglieder aus den acht Abteilungen deswegen den Verein verlassen werden.

Ulrich Fischer, Leiter der SC-Abteilung Schwimmen, erklärte dazu im Kommunalparlament: „Wenn’s so kommt, ist das für unseren Verein das Todesurteil. Die Sporthalle muss möglichst lang erhalten werden.“ Laut Plan sei, so Fischer, an der Stelle der Sporthalle eine Grünfläche vorgesehen. „Für uns ist ein Abriss deshalb nicht nachvollziehbar“, wandte er ein.

Und die Schwimmhalle soll „bis 2016, bis zum Baubeginn der neuen Turnhalle, nicht außer Betrieb genommen werden. Die Sanierung soll während des laufenden Betriebs in den Ferien erfolgen. Sonst wird die Schwimmausbildung der Kinder über Jahre hinaus im Münchner Nordosten lahm gelegt“, resümierte Fischer.

Denn auch „fünf Schulen und drei befreundete Vereine – Rot-Weiß Oberföhring, Schwabinger Frisbee-Buam und Soccer 5“ – sowie Wasserwacht und DLRG-Rettungsschwimmer nutzen das Bad laut Angaben in einer SC-Online-Petition. Ergänzend dazu muss man wissen, dass auch das Cosimawellenbad mindestens bis Herbst 2017 wegen Sanierung geschlossen ist und auch das Olympia-Hallenbad zwecks Erneuerungen dicht gemacht wird.

Verwunderlich sind allemal zum einen die späte Erkenntnis samt spätem Protest und die späte Initiative. Aus Gesprächen unter den Ortspolitikern nach der Tagung war zu entnehmen, dass die alten Vereinsverantwortlichen geschlafen hätten. Es wurde gar von Auflösung des Vereins gemun­kelt. Offensichtlich hatte es im und um den Vorstand und Verein in der Vergangenheit Querelen gegeben. Die Führung hatte nämlich das Handtuch geworfen.

Der alte und der neue Präsident des SC Prinz Eugen: Bertram Hacker (li) wurde zum Ehrenpräsi-denten ernannt. Peter Reischmann, der neue SCPE-Chef, trat ein Erbe mit großen Problemen an.     Foto: Privat
Der alte und der neue Präsident des SC Prinz Eugen: Bertram Hacker (li) wurde zum Ehrenpräsi-denten ernannt. Peter Reischmann, der neue SCPE-Chef, trat ein Erbe mit großen Problemen an. Foto: Privat

Am 10. Dezember vergangenen Jahres wurden daher bei „einer Delegiertenversammlung des SC Prinz Eugen Neuwahlen durchgeführt“, so die Formulierung in einer Pressemitteilung.
Bertram Hacker (66) stellte sich nicht mehr zur Wahl, der 52-jährige Peter Reischmann wurde „mit einem Stimmenergebnis von 100 Prozent zum neuen Präsidenten gewählt.“ Hacker, der den Club 15 Jahre geführt hatte, wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Vizepräsidentin Sport ist nunmehr Rosemarie Zachenhuber, Vizepräsident Finanzen Nicky Heine.

Zu den Hallenproblemen heißt es in der Mitteilung: „Es wird die Kunst der neuen Vorstands sein, für seine Sport- und Schwimmangebote genügend Sportflächen von der LH München zu erhalten bzw. private Kontakte zu nutzen, dass auch Sporthallen und Schwimmzeiten außerhalb der Zuständigkeit der LH München zur Verfügung gestellt werden.“ Diese „Dursttrecke“ wolle man „mit neuem Schwung überwinden.“