Wenn Flüchtlinge langfristig in Gebäuden in Bogenhausen untergebracht werden, ist die Zahl der Bettenplätze auf 200 zu begrenzen. Der Bezirksausschusses (BA) befürwortete und unterstützt auf Anregung der CSU-Fraktion einen entsprechenden Beschluss des Stadtrats vom 22. Oktober.

Die Initiative von BA-Vize Robert Brannekämper und Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller basiert auf einem wichtigen Aspekt. Nämlich der großen Wahrscheinlichkeit für entstehende Probleme, wenn mehrere hundert Menschen in einer Einrichtung untergebracht werden. Dies vor dem Hintergrund eines Angebots des Siemens-Konzerns, einen leer stehenden Trakt an der Richard-Strauss-Straße 76 für Flüchtlinge zu öffnen. Dort sind Ende Oktober die Mitarbeiter aus dem 30 000 Quadratmeter großen Komplex samt Sanitäranlagen und Kantine ausgezogen.

Der leer stehende Siemens-Trakt an der Richard-Strauss-Straße 76: Bald Unterkünfte für Flüchtlinge?
Der leer stehende Siemens-Trakt an der Richard-Strauss-Straße 76: Bald Unterkünfte für Flüchtlinge?

Zwischenzeitlich hat bereits eine Begehung des Gebäudes durch Experten zwecks fachlicher Beurteilung stattgefunden. Denn in einer Gewerbeimmobilie gelten andere Vorschriften als in Häusern in denen gewohnt, gekocht und gewaschen wird. Zu klären sind dabei in erster Linie die Regelungen zum Brandschutz.
Offen sind auch eventuell notwendige Umbauten für die wohnliche Unterbringung. „All das ist eine Nutzungsänderung, die die Lokalbaukommission genehmigen muss“, betonte Finkenzeller. „Die Planungen sind noch nicht sicher. Angedacht ist eine Vorhalteunterkunft“, erläuterte BA-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser im Kommunalparlament die Sachlage.

Die das Ansinnen ergänzende Begründung löste bei den Mitgliedern des Stadtteilgremiums unterschiedliche Stellungnahmen aus. „Es ist schwierig, die passende Formulierung zu finden. Lassen wir doch einfach die Begründung weg, der Antrag steht für sich“, meinte Wolfgang Helbig, stellvertretender Sprecher der Sozialdemokraten. Dieser Ansicht schlossen sich alle BA-Mitglieder an.