25.03.2015

„Bauvorhaben Delpstraße 12“ – hinter diesem Thema im Bezirksausschuss (BA) steckt Geschichte. Es handelt sich nämlich um die ehemalige Villa von Eva Braun, der heimlichen Geliebten und späteren Ehefrau von Adolf Hitler. Die Lokalpolitiker bitten die Denkmalschutzbehörde zu prüfen, „ob eine Aufnahme des Gebäudes in die Denkmalliste möglich ist. Der BA würde dies begrüßen.“

Wegen des Anliegens war CSU-Faktionsvorsitzender Xaver Finkenzeller jetzt bei der Unteren Denkmalschutzbehörde und erhielt die Zusicherung, dass ein Bauantrag – sofern er denn eingereicht wird – so lange zurückgestellt wird, bis nach Überprüfung der Gegebenheiten eine Entscheidung zur Frage ‚Denkmal ja oder nein‘ gefällt ist.

Die ehemalige kleine Villa von Eva Braun, der Geliebten von Adolf Hitler, in der Delpstraße 12.
Die ehemalige kleine Villa von Eva Braun, der Geliebten von Adolf Hitler, in der Delpstraße 12.

Die kleine Villa am Rand des Böhmerwaldplatzes in Altbogenhausen firmierte einst unter der Adresse Wasserburgerstraße. In Gedenken an Pater Alfred Delp, erbitterter Widerstandskämpfer während der Zeit des Nationalsozialismus, wurde die Straße 1955 in Delpstraße umbenannt.

Das ruhig gelegene Anwesen im noblen Altbogenhausen steht seit langer Zeit leer. Vor kurzem wurde es veräußert. „Ein Immobilienmakler hat das Haus gekauft und will es abreißen. Er plant dort quadratisch-praktisch-gut zu bauen“, erläuterte im Kommunalparlament Finkenzeller.

Im Oktober anno 1929 hatte der damals 40-jährige Hitler im Atelier seines Fotografen Heinrich Hoffmann die gerade mal 17 Jahre alte, blonde Eva Anna Paula Braun kennengelernt, die dort als Bürokraft, als „Ladenmädchen“ gearbeitet hatte. Überlieferungen zu Folge war ihr der Mann mit dem kleinen Bärtchen als „Herr Wolf“ vorgestellt worden.

Hitler hatte zu jener Zeit ein Verhältnis mit seiner Nichte Angela „Geli“ Raubal, die 1931 Selbstmord verübt hatte. Danach hatte er die Kontakte zu Braun intensiviert. Hoffmann hatte die Villa mit dem schönen Garten im Auftrag Hitlers, der bei der Abwicklung nicht in Erscheinung getreten war, für
30 000 Reichsmark gekauft.

Eva Braun, die Geliebte Hitlers, die einst in einer Villa der heutigen Delpstraße 12 gewohnt hat. Foto: Daily
Eva Braun, die Geliebte Hitlers, die einst in einer Villa der heutigen Delpstraße 12 gewohnt hat.
Foto: Daily

In Folge hatte der Führer die Villa seiner Geliebten geschenkt.

Später hatte Eva Braun versucht, sich zwei Mal das Leben zu nehmen – zuletzt im Mai 1935. Ihre Schwester Ilse, eine Arzthelferin, hatte sie vor dem sicheren Tabletten-Tod gerettet.

Vom Obersalz­berg hatte sich Braun im Februar 1945 gegen Hitlers Willen auf den Weg nach Berlin gemacht, hatte ihn dort am 29. April geheiratet.

Einen Tag später hatte das Paar Suizid im Führerbunker begangen. Sie war durch die Einnahme von Zyankali gestorben, Hitler hatte sich erschossen.