Einen Autoparkplatz vor dem Rewe-Markt an der Ecke der Daglfinger- / Ostpreußenstraße in acht Radstellplätze umwandeln: Das beantragte der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) im Bezirksausschuss (BA). Wie das vorberatende Untergremium Verkehr lehnte auch das Kommunal­parlament – mit den Stimmen von CSU, SPD und FDP – den Wunsch ab.

Der ADFC hatte bemängelt, dass die vorhandenen Stellplätze nicht ausreichen würden. Die Lokalpolitiker indes sind anderer Ansicht: Die Zahl der Stellplätze ist ausreichend. Martin Tscheu (SPD), Vorsitzender des Verkehrsausschusses, räumte ein, dass „die Radlparkplätze mal voll sind, wenn’s ein Sonderangebot gibt. Aber sonst gibt’s immer freie Plätze, zusätzliche sind nicht nötig.“ CSU-Vertreter Peter Reinhardt merkte dazu grinsend zur Erheiterung der Anwesenden an: „Man könnte dort auch Pferdeschlittenplätze anlegen, die wären genau so nutzlos.“

Auch neben dem Haupteingang des Rewe-Markts können Radler ihre Untersätze parken.
Auch neben dem Haupteingang des Rewe-Markts können Radler ihre Untersätze parken.

Erstaunlich, spekulativ, gewagt: Im Protokoll des Untergremiums, gefertigt von SPD-Fraktionsspre­cherin Karin Vetterle, heißt es: „Der Wegfall eines Pkw-Stellplatzes ist nicht Ziel führend. Zudem ist davon auszugehen, dass sich durch die Eröffnung des Edeka-Markts in Daglfing die Anzahl der Fahrräder beim Rewe-Markt reduzieren wird.“

Dem fügte bei der Tagung CSU-Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller an: „Ich weiß von Bekannten, dass sie jetzt lieber zum Edeka als zum Rewe gehen.“

Eingangs der Diskussion hatte Holger Machatschek von den Grünen gewettert: „Ich beobachte eine zunehmende Fraktion der Vollgasfreunde von Rot und Schwarz. Ich finde das unmöglich.“ Einmal mehr nutzte Machatscheks markige Maßregelung nichts. Das Stadtteilgremium schmetterte mit 28 gegen die sieben Stimmen der Grünen und des David-contra-Goliath-Vertreters die Forderung ab.