20.07.2015

Die Buslinie 188 bzw.189 ganztägig bis zum Daglfinger Kreisverkehr (Riemer-/Rennbahnstraße) unabhängig von Rentabilität oder Auslastung weiterführen – diesen Antrag des Bezirksausschusses (BA) vom Mai und zugleich eine Forderung bei der Bürgerversammlung im vergangenen Oktober hat jetzt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) aus finanziellen Gründen erneut abgelehnt.

Ob der MVG-Entscheidung im Rahmen des Leistungsprogramms für die Fahrplanperiode 2016 sind die Lokalpolitiker nicht nur enttäuscht, sie sind stocksauer. Im Beratungsprotokoll wurde denn auch vermerkt: „Die Ablehnung ist nicht nachvollziehbar.“ Die Stadtteilvertreter wollen aber nochmals nachhaken. Ob das was ändert? Wohl kaum. Die gesamte MVG-Vorlage kommentierte Andreas Nagel, der auch Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste ist: „Das Programm ist erschütternd.“

Die Situation in Bogenhausen wird seitens der MVG wie folgt beschrieben: „Der Streckenabschnitt Daglfing S-Bahnhof bis Haltestelle Rennbahnstraße wird derzeit durch die StadtBus-Linie 183 erschlossen, die Busse verkehren täglich alle 20 Minuten. Zur morgendlichen Hauptverkehrszeit wird an Schultagen ein zusätzlicher Verstärkerbus eingesetzt.“

Die Weiterführung der Buslinie 183 (ehemals 188) zum Kreisverkehr Daglfing hat jetzt hat die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) erneut abgelehnt.
Die Weiterführung der Buslinie 183 (ehemals 188) zum Kreisverkehr Daglfing hat jetzt hat die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) erneut abgelehnt.

Zum besseren Verständnis: Die Linie 189 wurde Mitte Dezember 2014 zum Fahrplanwechsel unbenannt in Linie 183, wobei – so seinerzeit die MVG – „das Fahrtenangebot und der Takt gleich bleiben.“ Start ist der Bahnhof Arabellapark, Endstation die Messestadt-West.

In der aktuell ablehnenden Begründung wird angeführt: „Das Fahrplanangebot entspricht der Fahrgastnachfrage. Eine Angebotsausweitung in Form einer Linienverlängerung der StadtBus-Linien ab Daglfing Bahnhof bis zum Daglfinger Kreisverkehr ist nicht durch Fahrgeldeinnahmen gedeckt und kann daher nicht umgesetzt werden.

Weiter wird angeführt: „Gleiches gilt aktuell auch für die abendliche Verlängerung der Linie 183 bis zum Kreisverkehr, die derzeit auf Grund der finanziellen Situation zurückgestellt ist. Die abendliche Erschließung von Daglfing ist durch die S8 sowie durch die dort endenden Buslinien auch nach 21.30 Uhr sichergestellt. Des weiteren befinden sich im Süden Daglfings die Haltestellen Burgauer­straße und Rennbahnstraße der Linie 190, wodurch der Stadtteil ebenfalls bis 01.30 Uhr angebunden ist, wenn auch leider teilweise mit etwas längeren Fußwegen. Eine Umsteigezeit von fünf Minuten in Richtung Innenstadt entspricht dem Standard. Vereinzelte Verspätungen sind während der Hauptverkehrszeiten leider nicht vermeidbar.“

Die CSU-Lokalpolitiker Angelika Raab, Adalbert Knott und Peter Reinhardt hatten bereits vor Monaten darauf hingewiesen, dass an der Kreuzung Riemer-/Rennbahnstraße ganztägig eine Wendemöglichkeit für die Busse besteht. Zudem befinden sich an der Riemer Straße stark frequentierte Einrichtungen – ein Blumenhof und ein Baumarkt. Überdies finden dort freitags und samstags Flohmärkte statt. Darüber hinaus wurde argumentiert „Die Buslinie 189, die die Strecke bedient, hat eine sehr lange Fahrstrecke und hat deswegen morgens und abends nachweislich erhebliche Schwierigkeiten mit der Fahrplanpünktlichkeit, um die S-Bahn zum Umsteigen zu erreichen.“

Doch Argumente hin, Argumente her – der Kostenfaktor ist entscheidend.