13.07.2015

Die Radwege in der Montgelasstraße beidseitig rot markieren – dies hatten die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) von der Stadt gefordert. Wie nicht anders zu erwarten, lehnte das Baureferat das Ansinnen jetzt ab: „Die Kriterien dafür sind nicht gegeben.“ Aber: Die Wege werden mit Radfahrerpiktogrammen markiert.

BA-Radbeauftragte Gunda Krauss hatte Anfang Mai ihren Vorstoß im Kommunalparlament kurz begründet: „Der Bereich der Montgelasstraße ist gefährlich, besonders bergabwärts ab dem Copy­shop Wenzel und im Haltestellenbereich. Der Radweg ist sehr schmal, der Fußweg ebenfalls. Und die Radler fahren immer schneller. Die Geschäfte stellen im Sommer Stühle nach draußen. Neben den wartenden Fahrgästen hat das Backspielhaus einen Fensterverkauf und einen Geschäftsein­gang. Auf der gegenüberliegenden Seite, bei der Fußgängerampel, ist es besonders eng.“

In der Antwort des Referats wird ausgeführt: „Durch die Ausbauart der Verkehrsflächen, die Gehbahnen in Kunststeinplatten und die Radwege in Asphaltbeton ist die Unterschiedliche Nutzung deutlich erkennbar. Dies entspricht dem überwiegenden Ausbaustandard stadtweit.“

Zur Roteinfärbung von Radwegen bezieht sich die Behörde auf einen Beschluss des Stadtrats vom Mai 1999, wonach „der Anzahl dieser Maßnahmen entgegen zu wirken ist, weil dadurch die Signalwirkung sinkt.“

Statt mit einem roten Belag, wie vom Bezirksausschuss gefordert, werden die Radwege beidseits der Montgelasstraße „an besonderen Stellen“ mit Radfahrerpiktogrammen markiert.
Statt mit einem roten Belag, wie vom Bezirksausschuss gefordert, werden die Radwege beidseits der Montgelasstraße „an besonderen Stellen“ mit Radfahrerpiktogrammen markiert.

Rote Radwege können ausnahmsweise nur dann angelegt werden, wenn die von den Stadträten festgelegten Kriterien hierfür erfüllt sind:

Auf Fahrbahnen zwischen Geradeaus- und Abbiegespu­ren, wenn so genannte freilaufende Abbiegespuren gekreuzt werden, wenn stark befahrene und in der Sicht eingeschränkte Grundstückszufahrten gequert werden und wenn sich nach den Erkennt­nissen der Unfallkommission die Radwege an Gefahrenstellen befinden.

Alle diese Kriterien sind laut Baureferat an der Montegelasstraße nicht gegeben. Und gemäß der Polizeiinspektion 22 Bogenhausen „liegen keine Erkenntnisse über Unfälle von Radfahrern mit Fußgängern auf den Radwegen vor.“ Auch das Kreisverwaltungsreferat „sieht keinen Sachverhalt für eine Roteinfärbung.“

Indes, das Referat kommt den Lokalpolitikern, den Fußgängern und den Radfahrern entgegen, geht auf Nummer sicher: „Wir werden – wegen der gewünschten Erhöhung der Aufmerksamkeit – an besonderen Stellen (Bushaltestelle und Engstellen) Radfahrerpiktogramme auf den Radweg markieren. Zusätzlich wird im Bereich der Einmündung Montegelas- / Mauerkircher Straße die vor­handene Rotmarkierung erneuert, da diese von den abbiegenden Fahrzeugen teilweise abgerieben wurde.“