30.07.2015

Jetzt steht’s fest: Die Saierung des Bestandsgebäudes des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums (WHG) im Arabel­lapark wird, so Christina Warta, Pressesprecherin des Referats für Bildung und Sport (RBS), „nach Auszug der Schule ab Anfang/Mitte 2018 erfolgen. 2017 sollen die Pavillons auf dem Sportareal aufgestellt werden. Der Abschluss der Sanierung wird für Ende 2020 angestrebt.“ Die Überlegun­gen für einen Neubau sind somit verworfen worden.

„Der Bezirksausschuss (BA) bittet das RBS, die Möglichkeit zu prüfen, auf dem Sportplatz des WHG sofort die neue Schule zu bauen und den Unterricht parallel dazu im Bestandsgebäude weiter laufen zu lassen.“ Dem zu diesem Zeitpunkt verblüffenden Antrag von Christiane Hacker (SPD) – begründet mit „Verkürzung der Bauzeit und Reduzierung der Kosten“ – hatte das Kommunalparla­ment Ende Juni mehrheitlich zugestimmt. Mit dem Vorstoß wollte man den Jugendlichen eine Zwischenlösung in Containern ersparen. Der Unterricht sollte im alten Trakt bis Fertigstellung des neuen Gebäudes fortgeführt werden.

Offensichtlich völlig übersehen wurde seinerzeit von Antragsstellerinnen Hacker und Fraktions­sprecherin Karin Vetterle die dann veränderte, um 180 Grad gedrehte Lage vom WHG und dem Sportplatz unter anderem im Zusammenhang mit dem Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel, mit den Zugängen zu den Gebäuden sowie mit den Belangen von Anliegern rundum.

Zum Stichwort Neubau stellte Warta gegenüber „Unser Bogenhausen“ jetzt klar: „Die Möglichkeit wurde bei den Untersuchungen ebenfalls in Betracht gezogen. Auf Grund der baurechtlichen Gegebenheiten und fehlenden Voraussetzungen im Bebauungsplan wäre diese Variante jedoch mit einer erheblichen zeitlichen Verzögerung verbunden.“

Das 44 Jahre alte Bestandsgebäude des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums an der Elektrastraße im Arabellapark wird ab Anfang/Mitte 2018 komplett saniert. Im Hintergrund die modernisierte Dreifachturnhalle, links der großzügige neue Ergänzungsanbau.
Das 44 Jahre alte Bestandsgebäude des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums an der Elektrastraße im Arabellapark wird ab Anfang/Mitte 2018 komplett saniert. Im Hintergrund die modernisierte Dreifachturnhalle, links der großzügige neue Ergänzungsanbau.

Zum vergangenen und künftigen Projektablauf erläuterte die RBS-Sprecherin: „Im September 2013 wurden die bereits geplanten Teilsanierungsmaßnahmen, unter anderem die Sanierung der Fachlehrsäle und der WC-Anlagen, im Bestandsgebäude zurückgestellt.

Stattdessen wurde beschlossen, ein Gesamtkonzept für die umfassende Sanierung des Schulhauses zu erarbeiten. Gemeinsam mit den Nutzern wurde ein Sanierungskonzept erarbeitet, das neben den bereits geplanten Maßnahmen auch eine Brandschutzsanierung, eine energetische Modernisierung sowie die Schaffung von Lernhaus-Clustern im Gebäude vorsieht.“

Und weiter: „Neben der Generalsanierung und Flächenoptimierungen im Bestandsbau soll nach Abschluss der Arbeiten auch eine Um- und Neugestaltung der Außenanlagen erfolgen. Eine Beschlussvorlage für die Genehmigung des Konzepts wird gerade erstellt und soll demnächst dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden.“

Ein modernes, freistehendes Gebäude auf dem Areal neben dem mittlerweile 44 Jahre alten Haupttrakt – das WHG ist für etwa 900 Jugendliche konzipiert, besucht wird es aber von inzwischen rund 1.300 Mädchen und Buben – ist bereits bezogen. Und die 1974 erstellte Dreifachturnhalle, hinter deren Wandverkleidungen Asbestplatten gefunden worden waren, präsentiert sich nach Sanierung und Umbau als Schmuckstück, die Halle kann auch als Versammlungsraum für bis zu 600 Personen genutzt werden.

Die gesamten Maßnahmen verschlingen viel Geld. Allein die Planungskosten wurden vom Baureferat überschlägig mit 900 000 Euro angesetzt. Alles zusammen wird wohl mehr als 20 Millionen Euro kosten.