Der Bürgerpark Oberföhring, Heimat der in der Vereinsgemeinschaft (VG) 29 zusammengeschlos­senen Gruppierungen, Initiativen und Künstler, ist seit drei Jahrzehnten ein fester Bestandteil in Bogenhausen. Dies wird auch künftig so bleiben. Das versicherte das für die Konzeption und den Betrieb zuständige Kulturreferat schriftlich dem Bezirksausschuss.

Die Mietverträge zwischen der Stadt, vertreten durch das Kommunalreferat, und den Nutzern hat sich, da keine der beiden Vertragsparteien widersprochen hat, automatisch verlängert. Und die Verlängerung der bis Jahresende laufenden Baugenehmigung um weitere zehn Jahre hat die Behörde bei der Lokalbaukommission beantragt. Der verwaltungstechnische Vorgang wird dort momentan geprüft. „Der Bestand im Bürgerpark Oberföhring ist daher nicht gefährdet“, so die Schlussfolgerung des zuständigen Dezernenten.

Erläuternd heißt es in dem Antwortschreiben zu dem vom Bogenhauser Stadtteilgremium Mitte Juni vorsorglich gestellten und einstimmig verabschiedeten Antrag zur Sicherung der Einrichtung: „Das Kulturreferat ist ebenfalls an der Erhaltung des Geländes in der jetzigen Form interessiert. Der Bürgerpark bietet für den 13. Stadtbezirk vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, die auch langfristig erhalten werden sollen. Die umgangreichen Ertüchtigungsmaßnahmen der letzten Jahre erfolgten stets mit Blick auf eine nachhaltige Zukunftssicherung.“

Zum besseren Verständnis: Mit der sperrigen Bezeichnung „Ertüchtigungsmaßnahmen“ bezeichnen die Fachleute die kostenintensive Verbesserungen des Brandschutzes, der Trinkwasserversorgung sowie der Entwässerung.

Im Antrag des Bezirksausschusses war unter Berücksichtigung dieser Fakten argumentiert worden: „Die VG 29 hat in den vergangenen 30 Jahren aus den ehemaligen Krankenhausbaracken einen attraktiven Ort der Stadtteilkultur entwickelt.“ Dies solle gesichert fortgesetzt werden. Die Substanz der bestehenden Gebäude sei noch immer gut, um diese den Vereinen und Künstlern zur weiteren Nutzung überlassen zu können. Und: Die Vereinsmitglieder selbst pflegen und erhalten die Häuser, bewahren sie vor dem Verfall.

Zum Hintergrund: Auf dem Areal an der Oberföhringer Straße 156 befand sich bis 1920 die Ziegelei Grünwald. Ab 1940 wurde dort das Luftwaffenlazarett mit 300 Betten in 27 Baracken samt Luft­schutzbunker und unterirdischem Operationssaal errichtet. Nach dem Krieg wurde das Städtische Krankenhaus untergebracht. Dieses wurde mit dem Bau des Klinikums Bogenhausen geschlossen. Zur Finanzierung des Neubaus wollte die Stadt das Grundstück für 30 bis 40 Millionen Mark verkaufen. Dagegen protestierten örtliche Vereine, meldeten ihren Bedarf an Räumen an, besetzten im Juni 1984 zwei Baracken. Oberbürgermeister Georg Kronawitter verfügte schließlich die Nutzung durch die Vereine, die sich so dann zur VG 29 zusammenschlossen.