Das Nadelöhr Einmündung Ifflandstraße in den Isarring Richtung Schwabing wird zwar nicht besei­tigt, was nur durch den Bau eines Tunnels und damit verbunden der Wiedervereinigung des Engli­schen Gartens möglich ist. Doch die Engstelle wird endlich entschärft: Im kommenden Frühjahr be­ginnt der Bau einer rund 500 Meter langen Einfädelspur, Ende 2016 soll alles fertig sein. Das hat jetzt der Bauausschuss des Stadtrats beschlossen. Während der Arbeiten wird’s aber richtig eng, denn zeitweise ist nur eine Fahrbahn frei.

Die Maßnahme – fast sechs Millionen Euro teuer – wurde bereits im Februar 2014 im Rathaus mit den Stimmen der Christsozialen und Grünen beschlossen, ist (erneut) ein Provisorium, höchstwahr­scheinlich ein langlebiges Provisorium. Eben bis der Tunnel, für den die Kostenschätzungen zwi­schen 80 und 125 Millionen Euro schwanken, spruchreif, geplant und realisiert ist.

Immer wieder kommt es vor der Fahrbahnteilung am Isarring zu gefährlichen Szenen. Obwohl verboten scheren Fahrzeuge wie dieser Bus aus auf die linke Spur, um beim Dauergrün der Ampel passieren zu können.
Immer wieder kommt es vor der Fahrbahnteilung am Isarring zu gefährlichen Szenen. Obwohl verboten scheren Fahrzeuge wie dieser Bus aus auf die linke Spur, um beim Dauergrün der Ampel passieren zu können.

Einer Autoröhre muss der Freistaat als Eigentümer des Englischen Gartens zustimmen und soll diese gemäß der Forderung des Stadtrats mitfinanzieren.

Das Innenministerium jedenfalls duldet die derzeitige, befriste Verkehrsregelung wegen der Dauerstaus und den vielen Unfällen, wenn meist auch nur mit Blechschäden, nicht länger.

Momentan besteht ein so genannter teilsignierter Knoten: Die linke Fahrbahn des Isarrings hat Dauergrün an der Lichtzeichenanlage, die rechte ist ampelgeschaltet abwechselnd mit der Ifflandstraße für den Verkehr freigegeben.

Doch ohne diese bundesweit einzigartige, seit August 2011 umgesetzte Lösung einer „halben“ Am­pel – die Idee dazu hatte Werner Bosch, ein Physiker im Ruhestand aus Bogenhausen – würden die Blechschlangen heute wohl bis in den Leuchtenbergring reichen. Denn seit der Eröffnung des Richard-Strauss-Tunnels im Sommer 2009 hat bis dato das Verkehrsaufkommen auf dem Ringab­schnitt laut Fachleuten um 30, wenn nicht gar um 40 Prozent zugenommen.

Spielt Petrus mit, werden bereits im Februar Arbeiter zwei Dutzend Bäume fällen, um für die im Fachjargon so genannte Verflechtungsspur ohne Ampelregelung Platz zu schaffen. Die für die Fällung der Bäume zuständige Untere Naturschutzbehörde hat dazu die notwendige Zustimmung gegeben. Beseitigt wird auch der am Rand des Rings verlaufende Radweg – etwa 100 Meter weiter verläuft parallel dazu ein weiterer Weg. Überdies müssen die Brücken über den Schwabinger Bach und der Seehaus-Übergang befestigt werden.

Platz ist denn auch künftig ein großes Problem. Bislang sind die beiden Spuren auf dem Isarring 3,5 Meter breit. Künftig werden die drei Fahrbahnen auf jeweils drei Meter verengt – eine Schmalspur-Lösung, eben ein Provisorium. Um die Unfallhäufigkeit bedingt durch zu geringe Abstände zu den vorausfahrenden Autos zu minimieren, ist ein Tempolimit 40 km/h, eher 30 km/h, wohl unumgäng­lich.