Die Begründung einer Beschwerde im Bezirksausschuss (BA): Wegen der Tram St. Emmeram müssten bei der Ein- und Ausfahrt zum Klinikum Rettungsfahrzeuge immer öfter das Martinshorn einschalten. Das monieren die Verwaltungsbeiräte der Wohnungsei­gentümergemeinschaften (WEG) Elektrastraße 11, 13 und 15. „Es tritt eine wachsende akustische Störung ein, deren Anstieg besorgniserregend ist“, heißt in einem Brief ans Kommunalparlament.

Eingangs möchte die WEG „eine dauerhafte und nachhaltige Verbesserung“, abschließend bittet man in dem Scheiben „notwendige technische Maßnahmen einzuleiten, um die Lärmbelästigungen zumindest einzudämmen.“ Die Gebäude – drei Hochhäuser mit rund 600 Bewohnern – liegen südlich der Englschalkinger Straße gegenüber der Einfahrt zum Krankenhaus Bogenhausen.

„Neben den Rettungseinsätzen wird die Klinik auch ganztätig von Krankentransporten angesteuert. Hierdurch stellen die Bewohner den zunehmenden Einsatz von Blaulicht und Martinshorn fest. Dies auch sogar zu Nachtzeiten. Während die Rettungsfahrzeuge früher mit geringen Einschränkungen die Krankenhauszufahrt erreichen oder verlassen konnten, ist dies seit der Errichtung der Straßen­bahnlinie 16/17 aufgrund der zusätzlich angeordneten Ampelregelung erheblich erschwert,“ heißt es in der Argumentation.

Die Verwaltungsbeiräte der Wohnungseigentümergemeinschaften Elektrastraße 11, 13 und 15 klagen wegen der Sirenen der Rettungsfahrzeuge ¬ angeblich bedingt durch die Tram St. Emmeram – über „eine wachsende akustische Störung, deren Anstieg besorgniserregend ist.“
Die Verwaltungsbeiräte der Wohnungseigentümergemeinschaften Elektrastraße 11, 13 und 15 klagen wegen der Sirenen der Rettungsfahrzeuge ¬ angeblich bedingt durch die Tram St. Emmeram – über „eine wachsende akustische Störung, deren Anstieg besorgniserregend ist.“

Und weiter: „Dies ist mit einer drastischen Zunahme der Martinshornbetätigung verbunden. Je nach Tageszeit und Witterung hören wir den Martinshornlärm bis zu zwei Mal pro Viertelstunde, teilweise auch öfters.

Hinzu kommt, dass die Sirene auch bei der Notarztausfahrt selbst zu Nachtzeiten betätigt wird, bevor die Krankenhausausfahrt überhaupt erreicht wird.“

Auffällig sei zudem „die ungewöhnliche Häufung der Sondersignaleinsatzes auch bei Krankentransporten, deren Notwen­digkeit von außen aber nicht beurteilbar ist.“

Laut WEG-Angaben hatte „die Hausverwaltung die Lärmbelästigung bereits 2011 dem BA ange­zeigt und um Abhilfe gebeten.“ Der Absender des jetzigen Briefs bezieht sich dann auf ein Antwort­schreiben der Klinikleitung vom 28. Juni 2012 „zu einer Störungsanzeige gegenüber meiner dama­ligen Anwaltskanzlei“:

>Zu weniger frequentierten Zeiten können die Notarztbesatzungen die Ampel per Fernbedienung schalten. Damit kommt es insbesondere abends und nachts kaum zu Lärmbelästigungen<. Hieraus sei zu entnehmen, dass eine funkgesteuerte Ampelschaltung vorhanden oder technisch reaktivier­bar ist. Folglich wird gebeten, die besagten notwendigen technischen Maßnahmen einzuleiten.

Schwierige Entscheidung für die Lokalpolitiker. Sie votierten aber salomonisch, appellieren über die Rettungsleitstelle an die Fahrer der Notarzt- und Rettungswagen in einem einstimmig verabschiede­ten Antwortschreiben „mehr Fingerspitzengefühl einzusetzen und das Martinshorn nur dann zu verwenden, wenn dies unumgänglich ist.“

Übrigens: Im Herbst kommenden Jahres soll mit den Arbeiten zum viergeschossigen Klinikuman­bau direkt an der Englschalkinger Straße begonnen werden, im April 2019 soll das Gebäude fertig sein. Auf dem Dach des 130 Meter langen und 63 Meter breiten Anbaus wird – 25 Meter über Straßenniveau – der Landeplatz für Rettungshubschrauber platziert.