Die Idee erinnert an den Plan, den durch denn Isarring getrennten Englischen Garten mit einer Unterführung für den Verkehr (wieder) zu vereinigen: Die beiden Teile des durch die Straße unter­teilten Rosenkavalierplatzes im Arabellapark zu verbinden, im Zentrum einen Fußgängerbereich zu schaffen. Doch die Mitglieder des Bezirksausschusses lehnten auf die einhellige Empfehlung des Untergremiums Verkehr den Antrag eines Bürgers ab.

Seit dem 20. Oktober vergangenen Jahres ist der Rosenkavalierplatz von der Elektrastraße kom­mend in Richtung Hotel Westin/Arabellstraße eine etwa 500 Meter lange Einbahnstraße. Die Maßnahme war vom Kommunalparlament initiiert, von der Polizeiinspektion (PI) 22 Bogenhausen unterstützt und von Baureferat umgesetzt worden.

Allerdings kann man sich nach diesem Bürgervorschlag fragen, warum keiner der (städtischen) Experten auf den an und für sich naheliegenden Gedanken gekommen ist, das seinerzeit herrschende Verkehrschaos durch eine Absperrung in der Mitte, durch eine Fußgängerzone, in den Griff zu bekommen. Zumal jetzt permanent Geisterfahrer zu beobachten sind.

Der Mann argumentiert in einem Brief an das Stadtteilgremium: „Die Umwandlung in eine Einbahn­straße hat nicht den gewünschten Effekt einer Verkehrsberuhigung gebracht. Auf Grund der unzu­länglichen Kennzeichnung der Einbahnstraßenregelung führt dies sogar zu Irritationen, so dass Parkplatzsuchende und Ausparker häufig auch gegen die erlaubte Fahrtrichtung unterwegs sind.

Der Antrag eines Bürgers im Bezirksausschuss: Ab der roten Querlinie die Fahrbahn von der Elek-trastraße kommend in Richtung Westin Hotel sperren und einen Fußgängerbereich einrichten. Etwa sechs Parkplätze würden dadurch entfallen.
Der Antrag eines Bürgers im Bezirksausschuss: Ab der roten Querlinie die Fahrbahn von der Elek-trastraße kommend in Richtung Westin Hotel sperren und einen Fußgängerbereich einrichten. Etwa sechs Parkplätze würden dadurch entfallen.

Weiter führt der Anwohner an: „Wenn man hier wirklich etwas erreichen will, muss die absolut unnö­tige Durchfahrt in dem Bereich zwischen der Ein- und Ausfahrt des Parkhauses und der Kreuzung Elektrastraße komplett unterbunden und als Fußgängerbereich mit einer Fahrradfurt ausgewiesen werden.

Mit der daraus resultierenden Auflösung zahlreicher Parkplätze erzielt man zusätzlich den gewünschten Effekt, dass die Parkhäuser zwangsweise verstärkt genutzt werden müssen.“ Dazu muss angemerkt werden: Eine Sperre wäre erst rund 30 Meter nach der Elektrastraße wegen der Zufahrt zu Geschäftsstellplätzen möglich.

Überdies führt der Initiator an, dass am Rosenkavalierplatz eine Durchfahrtsmöglichkeit „keinesfalls erforderlich ist, denn in der Englschalkinger Straße bestehen stadtaus- als auch stadteinwärts ausreichende Abbiegemöglichkeiten in die Arabella- und Elektrastraße. Und zudem gibt es dort jeweils ein ausreichend dimensioniertes Parkhaus.“

Martin Tscheu, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Kommunalparlament, meinte zu dem Vorschlag: „Eine Fußgängerzone – dann haben wir dort das totale Chaos.“ Und Andreas Kneißl, Verkehrsfachmann der PI Bogenhausen, erklärte: „Wir haben festgestellt, dass sich die sich die Regelung Einbahnstraße immer besser einspielt. Falschfahrer sind mittlerweile absolute Ausnah­mefälle.“

Von der Arabellastraße kommend könnte nach Anregung eines Anliegers ab der roten Querlinie beim Rosenkavalierplatz, also ab der Ein- und Ausfahrt zum Parkhaus (rechts im Bild), die Fußgängerzone gemacht werden. Dadurch würden etwa 16 Stellmöglichkeiten für Autos wegfallen. Eine Einbahnstraßenregelung wäre obsolet.
Von der Arabellastraße kommend könnte nach Anregung eines Anliegers ab der roten Querlinie beim Rosenkavalierplatz, also ab der Ein- und Ausfahrt zum Parkhaus (rechts im Bild), die Fußgängerzone gemacht werden. Dadurch würden etwa 16 Stellmöglichkeiten für Autos wegfallen. Eine Einbahnstraßenregelung wäre obsolet.

Vor diesem Hintergrund wurde der Vorstoß abgelehnt. Zusätzlich wurde darauf verwiesen, dass die Maßnahme Einbahnstraße ein halbes Jahr, also bis zum 20. April, zur Probe läuft und dann alles überprüft, bewertet und weiter entschieden wird.

Indes beweisen regelmäßige Beobachtungen vor Ort: Ob morgens, mittags, abends oder nachts – stets gibt’s Geisterfahrer, sie sind fast die Regel. Binnen einer Stunde bei einem Check zwischen 13 und 14 Uhr zum Beispiel wurde acht Mal gegen die Einbahnstraßenregelung verstoßen.

Wer sich als Fußgänger nicht versichert, dass Autos auch aus der verkehrten Richtung kommen können, der lebt mehr als gefährlich.

Chaotisch und irritierend ist in der Tat die Ausschilderung der Zufahrt für Zulieferer des Wochen­markts am Donnerstag. Mal fahren Autofahrer links, mal rechts an der Mittelinsel des Fußgänger­übergangs vorbei. Wobei schon manch ein Radler – die Fahrt in Gegenrichtung ist erlaubt – an dieser Stelle auf den Bürgersteig abgedrängt wurde. Oder: Autolenker erschrecken beim Anblick der auf der linken Seite auf Höhe des Zebrastreifens angebrachten der Sperrschilder, rangieren, wenden und fahren dann gegen die Einbahnstraße zurück

Auf der anderen Seite der Insel ist die Situation eindeutig, sind links, mittig und rechts drei Sperr­schilder „Verbot der Einfahrt“ angebracht. Diese Zeichen, Nummer 267, wurden zusätzlich instal­liert, um den von den Parkplätzen Wegfahrenden (nochmals) klar zu machen, dass es sich um eine Einbahnstraße handelt.