Einhellig billigten die Mitglieder des Bezirksausschusses die von Kilian Mentner initiierte kritische Stellungnahme gegenüber der Regierung von Oberbayern zum Entwurf des Lärmaktionsplans für das Umfeld der Autobahnen um München im A 94-Abschnitt zwischen Steinhausen, Zamdorf und Daglfing. „Die geplanten Entlastungen sind nicht ausreichend. Der vorliegende Entwurf ist fehlerhaft und ungeeignet, weil veraltete Zahlen zur Verkehrsstärke, aus dem Jahr 2010, zu Grunde gelegt worden sind“, so Mentner.

Was den CSU-Lokalpolitiker dabei besonders ärgert: „Es gibt neue Werte, neue Zahlen, die im vergangenen Jahr erhoben wurden. Sie liegen uns nur noch nicht vor. In etwa ein bis zwei Monaten sind sie wohl da.“

Diese Fakten müssen laut Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller unbedingt zu berücksichtigt wer­den. Denn Mentner und er haben im Baureferat recherchiert: „An der Eggenfeldener Straße sind 300 bis 400 Wohnungen geplant, in zwei Jahren könnte das umgesetzt werden.“ In der Behörde habe man das Lärmproblem erkannt. „Es gilt, das jetzt sofort anzupacken, bevor ein Bebauungs­plan aufgestellt wird“, erklärte Finkenzeller im Kommunalparlament.

„Wir fordern wirksame Maßnahmen zur Lärmreduzierung, in erster Linie durch Lärmschutzwände“, erklärte Mentner. Dazu muss man wissen: Laut Lärmaktionsplan wird untersucht, „im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 1869 Eggenfeldener Straße eine Wall-Wand-Kombination mit einer Höhe von zehn Meter und einer Länge von circa 345 Meter zu erstellen“.

Und: Wir – das sind nicht nur die beiden Stadtteilvertreter. Binnen weniger Wochen haben sich be­reits mehr als 30 Personen in einer „Nachbarschaftsinitiative“, so Mentner, abgesprochen. In Zam­dorf wurden von ihnen inzwischen 700 Flyer verteilt. In Daglfing haben sich Mitglieder von „Bild“, der Bürgerinitiative lebenswertes Daglfing, angeschlossen und 1000 Flugblätter in die Briefkästen gesteckt.

Autobahneinfahrt in Zamdorf: Der Verkehr auf der Tögginger Straße, der A 94, rauscht nur knapp 100 Meter vor den beidseits angrenzenden Gebäuden vorbei. Lebenswertes, ruhiges Wohnen entlang der Eggenfeldener Straße ist unmöglich.
Autobahneinfahrt in Zamdorf: Der Verkehr auf der Tögginger Straße, der A 94, rauscht nur knapp 100 Meter vor den beidseits angrenzenden Gebäuden vorbei. Lebenswertes, ruhiges Wohnen entlang der Eggenfeldener Straße ist unmöglich.

Ziel der Aktion ist, dass so viele Bürger wie nur irgend möglich aktiv werden. Der einfachste und schnellste Weg: Bis einschließlich Montag, 21. März, kann man zu den Plänen per E-Mail (technischer.umweltschutz@reg-ob.bayern.de) unter dem Stichwort „Lärmaktionsplan Bundesauto­bahnen Landeshauptstadt München“ Stellungnahmen und Anregungen einreichen.

Der ausführliche Lärmaktionsplan ist im Internet unter www.muenchen.de/lap abrufbar.

Ohrenbetäubender Verkehrslärm entlang der Töginger Straße, der Autobahn A 94, zwischen Stein­hausen, Zamdorf und Daglfing – natürlich auch in umgekehrter Richtung – nervt rund um die Uhr unzählige Anwohner.

Eine Maßnahme, die man fast schon als kurios bezeichnen kann, hat kaum Wirkung gezeitigt: 2011 wurde in dem Bereich jeweils der rechte Fahrstreifen mit einem Lärm mindernden Belag versehen. „Was bringt das“, fragte Mentner in Stadtteilgremium, „wenn das auf der linken Fahrbahn, wo deutlich schneller gefahren wird, nicht gemacht wird?“

Sofortige Lärmschutzmaßnahmen werden laut dem CSU-Vertreter mit der Begründung abgelehnt, dass diese beim sechsstreifigen Ausbau der A 94 zwischen der Anschlussstelle (AS) Steinhausen und der AS Feldkirchen-West vorgenommen werden. „Das ist aber nicht realistisch. Der Ausbau wird nämlich nicht in den nächsten 20 bis 30 Jahren erfolgen, da er nicht für den vordringlichen Bedarf im Bundesverkehrswegeplan vorgesehen ist. Daher ist es völlig inakzeptabel, wenn trotz nachgewiesener Grenzwertüberschreitung nicht unverzüglich aktive Schutzmaßnahmen durchge­führt werden“, konstatiert Mentner.