15. Mai 2016

Radelt man stadtauswärts die Thomas-Mann-Allee Richtung Oberföhring, führt der Weg durch die Unterführung der Max-Josef-Brücke, allgemein Tivolibrücke bezeichnet. Stadteinwärts indes heißt’s absteigen und den Drahtesel etwa 35 Meter schieben – ein Verbotsschild fordert die Radfahrer da­zu auf. Das soll auf Antrag von Gunda Krauss (Grüne) im Bezirksausschuss „korrigiert“ werden. Die Polizei indes ist gegen die Entfernung der Tafel, befürwortet eine „bauliche Veränderung“. Letzte­rem schlossen sich die Lokalpolitiker an und verwiesen auf einen laufenden Antrag im Stadtrat.

Nach Angaben der Polizeiinspektion 22 Bogenhausen ist der Radweg im Abschnitt des Tivoli-Tun­nels stark frequentiert, die Strecke an dieser Stelle schwer einzusehen. Aus diesem Grund sei das Schild installiert worden. Bei einer Entfernung befürchten die Fachleute „gefährliche Situationen im Begegnungsverkehr“. Nur durch eine „bauliche Veränderung“ ließe sich der Gefahrpunkt entschär­fen.

Durchfahrtsverbot auf dem Radweg der Thomas-Mann-Allee stadteinwärts unter der Tivolibrücke: Die Polizei ist gegen die von einer Lokalpolitikerin geforderte Aufhebung, der Bezirksauschuss fordert eine bauliche Veränderung zwecks Freigabe.   Foto: Privat
Durchfahrtsverbot auf dem Radweg der Thomas-Mann-Allee stadteinwärts unter der Tivolibrücke: Die Polizei ist gegen die von einer Lokalpolitikerin geforderte Aufhebung, der Bezirksauschuss fordert eine bauliche Veränderung zwecks Freigabe. Foto: Privat

Krauss, Radbeauftragte im Stadtteilgremium, plädierte in ihrer Initiative das „Verbot der Durchfahrt eventuell durch ein Gefahrenhinweisschild zu ersetzen.“ Ihre Begründung: „Es ist nicht einzusehen, warum auf der touristisch und verkehrstechnisch wichtigen Route das Radfahren an dieser Stelle komplett verboten sein soll, zumal keinerlei praktikable Alternative angeboten wird.

Auf die notwen­dig besondere Rücksichtnahme könnte mittels des blauen Verkehrszeichens Fußgängerweg mit dem Zusatz >Radfahrer frei< hingewiesen werden. Damit wäre Radfahren hier in Schrittgeschwin­digkeit erlaubt.“

Weiter führt die Frau aus: „Im Zuge der angedachten weiteren Renaturierung der Isar sollte die rechtsseitige Radwegführung von der Luitpoldbrücke bis zur nördlichen Stadtgrenze attraktiver auch unter der Max-Josef-Brücke gestaltet werden, zum Beispiel, einen Brückenbogen für eine Unterfüh­rung freigeben, um bei noch stärker werdendem Radverkehr mögliche Gefahren für alle Nutzer zu minimieren.“

Die an die Stadt gerichtete Forderung des Kommunalparlaments: „Eine bauliche Veränderung, um die aktuell heikle Situation zu entschärfen.“