24. Juni 2016

Bürgerinnen und Bürger laufen Sturm gegen die Versiegelung und Verbreiterung der Wege im Denninger Anger. Die CSU-Fraktion des Bezirksausschusses Bogenhausen ist ebenfalls entsetzt und stellte bereits vergangenen Dienstag einen Antrag, der auf der kommenden BA-Vollversammlung am 12. Juli, ab 19.30 Uhr, im Gehörlosenzentrum (Lohengrinstraße 11) behandelt werden wird.

Der Antrag im Wortlaut:
„Die CSU-Fraktion im Bezirksausschuss Bogenhausen fordert die Landeshauptstadt München auf, für die nicht nachvollziehbare Teerung der Geh- und Radwege im Denninger Anger ein Moratorium unverzüglich einzuberufen, bei dem insbesondere folgende Fragen geklärt werden:

  • Auf welcher rechtlicher Grundlage wurde die Teerung der Wege vorgenommen und liegen hierfür entsprechende Genehmigungen vor?
  • Welchen Sinn und Zweck erfüllt die Teerung der Wege? Handelt es sich dabei um rein finanzielle Vorteile, welche sich die Landeshauptstadt dadurch erhofft, dass durch die Teerung nun 20 – 30 Jahre keine weiteren Arbeiten notwendig sind?
  • Wie soll mit den durch die Teerung auftretenden Nutzungskonflikten zwischen Radfahrern, Fußgängern, Müttern mit Kinderwagen und Hundebesitzern zukünftig umgegangen werden?
  • Welche Lösungen gibt es, die durch die Teerung vorgenommene Beeinträchtigung der Natur und des Naherholungscharakters des Denninger Angers wieder herzustellen?

Begründung:
„Die östlich asphaltierte Straße im Denninger Anger soll erneuert und geteert werden“, so wurde es dem Bezirksausschuss Bogenhausen mitgeteilt. Damit war man auch einverstanden, denn die Versiegelung der Fläche war bereits gegeben.

Nun stellt sich heraus, dass die Stadt aber weitaus mehr Flächen – ohne den Bezirksausschuss vorher anzuhören – überteert hat. Die schönen Kieswege mussten öden langen Teerstraßen weichen. Das Straßennetz gleicht nun eher einer Teerlandschaft als vielmehr einem harmonischem Weg, der sich in die Grünanlage unterordnet.

Die Landeshauptstadt München begründet diese Aktion mit fadenscheinigen Argumenten: Die Teerung diene dem Ausbau des Radwegnetzes und die Stellen wurden geteert, damit nicht – wie derzeit notwendig – ständig jedes Jahr Reparaturarbeiten an den Wegen vorgenommen werden müssten.

Diese Argumentation ist indes nicht überzeugend: Ein sinnvoll gut ausgebautes Radwegenetz kann unabhängig von geteerten Straßen errichtet werden, auch bei zusätzlicher Belastung. Das dabei Reparaturarbeiten vorgenommen werden müssen ist selbstverständlich, kann aber nicht dazu führen, dass aus diesen Gründen die Wege nun in großen Teilen geteert werden.

Der staatliche Englische Garten oder andere städtische Grünanlagen werden beispielsweise auch zukünftig weitaus intensiver genutzt als der Denninger Anger. Trotzdem würde man hier nicht auf die Idee kommen, die Straßen zu teeren.

Allein aus Kostengründen und Zeitersparnis wurde nun im Denninger Anger eine Teerung der Wege vorgenommen, die eine Verschandelung der Landschaft darstellt.

Im Übrigen sind die Teerwege auch kontraproduktiv: Für Jogger stellen diese eine weitaus intensivere Belastung der Gelenke dar und Fahrradfahrer animieren die Straßen zum schnelleren Fahren.“

Der Denninger Anger mit frisch  geteertem Weg - sehr zum Ärger vieler Bürger und der CSU-Fraktion im BA Bogenhausen.
Der Denninger Anger mit frisch geteertem Weg – sehr zum Ärger vieler Bürger und der CSU-Fraktion im BA Bogenhausen.

 

– Titelbild: Roland Stolz –