10. Juni 2016

Wie der Effnerplatz rund um die Mae West gestaltet werden soll – dazu gab es in den vergangenen fünf Jahren im Bezirksausschuss Vorschläge, verwegene Ideen und Streitereien zuhauf. Laut einer „gärtnerischen Vision“ einiger Lokalpolitiker sollte die graue, 52 Meter hohe Skulptur inmitten „eines Blütenmeers“ stehen. Doch davon ist bis dato außer ein paar Mohnblumen nichts zu sehen. Aber wenigstens sprießt jetzt das Grün.

Asiatische Blütenkirschen, Spitzahorn, Ulmen sowie Robinien und Kirschlorbeerbüsche zwischen den Bäumen und im Magerrasen Reitgras und japanisches Blutgras“ – das war eine von verschie­denen Vorstellungen für das Areal. Doch das Baureferat hatte sämtliche Initiativen abgewiegelt, hat­te sich mehrfach hinter dem Argument verschanzt, dass alle gewünschten Maßnahmen laut Grün­planung vom Sommer 2011 erfüllt worden seien. Und für weitere Pflanzungen liege der Behörde kein Auftrag des Stadtrats vor. Außerdem wäre dies Steuerverschwendung.

Auch von mehreren Bogenhausern waren Anregungen geäußert worden, die mehr oder minder kahle Fläche zu verschönern. So hatte beispielsweise im Sommer 2013 Siegrun Gruber aus Oberföhring einen geharnischten Brief an Bezirksausschuss-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser geschrieben, hatte Farbe für das Gelände gefordert: „Blühende Büsche statt Bäume, denn Bäume haben wir genug.“ Und weiter: „Lange wird diskutiert und schließlich alles zerredet. Und am Ende wird noch eine städtische >Prüfung< durch das Gartenbauamt notwendig. Ein altes Sprichwort sagt: Viele Köche verderben den Brei. Es ist eine Schande, dass bis heute nichts, aber rein gar nichts passiert ist. Ich hoffe, dass endlich etwas geschieht“, so seinerzeit die Frau.

An den Tunneleingängen beim Effnerplatz hat das Gartenbauamt quasi als Sichtschutz „Buchen-hecken in Hochbeeten“ gepflanzt.
An den Tunneleingängen beim Effnerplatz hat das Gartenbauamt quasi als Sichtschutz „Buchen-hecken in Hochbeeten“ gepflanzt.

Im vergangenen Herbst geschah dann nach laut Gartenbauamt „aufwendigen Untersuchungen der Spartenanlagen“ endlich etwas, das die Vertreter im Kommunalparlament nach nervigen Gesprächsrunden im Baureferat – das war Mitte 2014 – abgesegnet hatten.

Dies ganz offensichtlich vor dem Hintergrund, dass überhaupt etwas erfolgt. An den Tunneleingängen wurden „Buchenhec­ken in Hochbeeten“ angelegt. Mit anderen Worten: Pflanzen in Betonkästen. Und im Verkehrsgrün entlang der Effnerstraße wurden gemäß des Gartenbauamts robuste Wildrosensträucher sowie um das Rondell acht Bäume gepflanzt.

Laut Experten tragen die meisten Wildrosenarten ab Anfang Mai bis Juli ihre farbigen Blüten. Von Weiß und Gelb über Zartrosa bis Purpur strahlen ihnen zu Folge die Blüten, verbreiten einen intensiven Duft. Umrundet man indes den Effnerplatz, sichtet man vergebens nach farbigen Blüten. Und der Duft? Diesel!

– Foto (Titelbild): hgb –