20. Januar 2017

Der Bezirksausschuss Bogenhausen trauert um sein Mitglied Andreas Nagel (David Contra Go­liath / DaCG), der völlig unerwartet verstorben ist. Nagel, der dem Kommunalparlament fast 23 Jahre angehört hatte, war auf dem Weg zum Arzt in Folge einer Lungenembolie verstorben. Der 57-Jährige war auch Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste.

Ein Trauergottesdienst für den Eisenbahningenieur findet am Donnerstag, 26. Januar, 19 Uhr, in der Kirche St. Ludwig (Ludwig-, Höhe Schellingstraße) statt, die Beisetzung ist am Freitag, 27. Janu­ar, 14 Uhr, auf dem Stadtfriedhof seiner Heimatgemeinde Tübingen.

In einer Schweigeminute gedachten die Vertreter des Stadtteilgremiums bei Ihrer Januar-Tagung und anwesende Bürger dem Verstorbenen, auf dessen leeren Platz ein Strauß mit Schneeglöck­chen lag. Bezirksausschuss-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser: „Ich war sehr betroffen, ja fassungslos, als ich die Todesnachricht erhalten habe, nicht zuletzt, weil er ja noch so jung war. Das Bild seiner Präsenz und seiner Lebendigkeit bei der vergangenen Sitzung habe ich noch vor mir.“

Pilz-Strasser würdigte Andreas Nagel: „Er war ein ausgewiesener Kämpfer für seine Sache. Seine Sache war die Trambahn und der öffentliche Nahverkehr. Er hat seine Anliegen vehement ver­treten, man ging aber nie im Streit sondern stets versöhnlich auseinander. Wir alle werden ihn vermissen.“

Nagel war in den achtziger Jahren zum Studium nach München gekommen. Weil seinerzeit der Stadtrat die Straßenbahn aufs Abstellgleis schieben wollte, hatte er 1989 die Aktion Münchner Fahrgäste gegründet. Er hatte für die Linie 25 nach Grünwald gekämpft, hatte 1994 die beliebte Christkindl-Trambahn initiiert, hatte sich stark gemacht für den Zehn-Minuten-Takt bei den Straßenbahnen und für das kostenfreie Verhaltenstraining für Fahrgäste in Folge des tödlichen Anschlags auf seinen schwäbischen Landsmann Dominik Brunner am S-Bahnhof Solln.

– Foto: Aktion Münchner Fahrgäste –