06. Februar 2017

Vormittags war’s noch ein Gerücht, nachmittags bestätigte es Iris Laduch-Reichelt, Pressespreche­rin der Deutschen Postbank, unser-bogenhausen.de exklusiv: „Das Finanzcenter in der Ismaninger Straße 136 öffnet voraussichtlich letztmalig am 30. Juni 2017.“ Mit anderen Worten: Die Filiale, für die eine Kooperationsvereinbarung zwischen Bank und Postdienstleistungen für Briefe und Pakete besteht, ist ab Samstag, 1. Juli, geschlossen.

Laduch-Reichelt erklärte trotz Nachfrage keine Hintergründe für diese Maßnahme, erläuterte aber schriftlich: „Die Postbank legt ihr Dienstleistungsangebot in der Ismaninger Straße mit dem Finanz­center in der Orleansstraße 52 zusammen. Damit kann die Postbank ihre Dienstleistungen vor Ort weiterhin wirtschaftlich anbieten. Für die Kunden bedeutet dies zwar einen Wechsel von Standort und Ansprechpartnern, die Dienstleistungen von Postbank und Post können sie aber wie gewohnt in Anspruch nehmen. Hierzu plant die Deutsche Post zeitgleich die Eröffnung einer Partnerfiliale in unmittelbarer Nähe des aktuellen Standorts.“

Weiter führte die Sprecherin des Konzerns mit Sitz in Bonn aus: „Den Kunden der Postbank stehen zusätzlich der Geldautomat der HypoVereinsbank, Oberföhringer Straße 2, und die Shell-Station, Grillparzer Straße 15, zur kostenfreien Bargeldversorgung zur Verfügung. Die Kunden werden per Aushang, Handzettel und persönlichem Anschreiben informiert.“

Das beengte und personell unterbesetzte Post-Center in der Raulino-Passage an der Ismaninger Straße 136 schließt zum 30. Juni. Kunden der Postbank müssen dann zum Ostbahnhofhof oder in die Meistersingerstraße fahren.     Foto: hgb
Das beengte und personell unterbesetzte Post-Center in der Raulino-Passage an der Ismaninger Straße 136 schließt zum 30. Juni. Kunden der Postbank müssen dann zum Ostbahnhofhof oder in die Meistersingerstraße fahren. Foto: hgb

Einmal mehr wird in einigen Monaten durch die Schließung das postalische Angebot in Bogenhau­sen wesentlich eingeschränkt. Zu all dem muss man wissen: Vor Jahren hatte die Post ihr altes Gebäude an der Ismaninger Straße 142 verkauft.

Wohnungen wurden auf dem Areal gebaut, ein Center wurde aus wirtschaftlichen Gründen nicht integriert. Die Filiale zog dann 2005 in ein von der Post als „Ausweichquartier“ bezeichnetes Haus um, in die momentanen Räume im Rückgebäude der Raulino-Passage.

Das Ausweichquartier wurde im Lauf der Jahre zum festen Standort. Und zu einem Ärgernis – wegen Lärmbelästigungen für etliche Nachbarn, wegen der Enge in den Räumen, der maroden Ausstattung und der personellen Unterbesetzung für die Kunden, die auch heute noch oft in Dreierreihen lange Zeit anstehen.

Im April 2010 hatte Post-Pressesprecher Oliver Rittmaier zur Situation erklärt: „Zur Verbesserung unserer Situation prüfen wir derzeit verschiedene Optionen und führen auch entsprechende Ge­spräche. Wegen der schwierigen Immobilienlage können wir aber noch keine konkreten Aussagen treffen“. Jetzt gibt’s eine konkrete Aussage. Gleichwohl die Filiale ein so genannter Pflichtstandort ist, die Post also dort oder in der Umgebung eine Zweigstelle betreiben muss. Umgebung bedeutet Ostbahnhofhof in Haidhausen oder Center Englschalking an der Meistersingerstraße.