20. Mai 2017

Aus Sicht des Bezirksausschusses steht dem Projekt Arabella26, dem Bau eines 52 Meter hohen Turms mit 16 Stockwerken einschließlich eines gemeinschaftlichen Dachgartens an der Arabella­straße, nichts mehr im Weg. Für den Bebauungsplan mit Grünordnung lag auf den Tischen des Kommunalparlaments die Anhörung durch das Planungsreferat zum Einleitungs- und Aufstellungs­beschluss zu dem Vorhaben.

Auf Empfehlung des vorberatenden Untergremiums Planung beschlossen die Lokalpolitiker einstim­mig: „Der Bezirksausschuss stimmt bei dem Bauvorhaben der Geschossflächenzahl (GFZ) auf Grund der besonderen, im vorliegenden Fall sehr überzeugenden Gestaltungsqualität der be­grünten Fassaden zu, möchte dies aber ausdrücklich nicht als Maßstab für weitere Geschoss­wohnungsbauten im Arabellapark verstanden wissen.“

Der Hintergrund für das „Aber“: Die Grundlage für die Realisierung ist eine Teiländerung des seit Mai 1971 rechtsverbindlichen Bebauungsplans, was bereits bei der Aufstockung des BayWa-Towers der Fall war. Deshalb hatte schon Ende 2015 Robert Brannekämper, stellvertretender Vorsitzender des Bezirksausschusses und CSU-Landtagsabgeordneter, moniert: „Wir brauchen dringend den >Arabellpark 2.0<, wir brauchen endlich ein Gesamtkonzept.“ Denn was macht die Stadt, wenn der nächste Bauherr auf die geschaffenen Fakten verweist und dann noch ein wenig großräumiger und höher bauen will?

Das geplante grüne Hochhaus an der Arabellastraße 26 zwischen dem Verwaltungstrakt Arabeska (li.) sowie dem Nebentrakt und dem Wolkenkratzer der HypoVereinsbank (re.). Halblinks im Hintergrund: das Forum Bogenhausen.      Visualisierungen: Aika Schluchtmann Architekten
Das geplante grüne Hochhaus an der Arabellastraße 26 zwischen dem Verwaltungstrakt Arabeska (li.) sowie dem Nebentrakt und dem Wolkenkratzer der HypoVereinsbank (re.). Halblinks im Hintergrund: das Forum Bogenhausen. Visualisierungen: Aika Schluchtmann Architekten

Mit dem Statement erfüllte das Stadtteilgremium den Wunsch der Arabellastraße 26 Liegenschafts­verwaltung, vertreten durch Geschäftsführer Stefan Pfender, für eine zeitliche Verkürzung der An­hörungsfrist, damit das Projekt noch vor der Sommerpause im Rathaus behandelt und verabschie­det werden kann.

Danach soll eine Informationsrunde für Bürger stattfinden. Das Vorhaben war übrigens bereits vor rund zwei Jahren von der Kommission für Stadtgestaltung und dem Bezirks­ausschuss gutgeheißen worden.

Gemäß Pfender ist der Baubeginn zwischen September und Ende 2020 vorgesehen. Drei Jahre später, also Ende 2023, soll das Vorhaben fertig sein. „Arabella26“ ist ein Pilotprojekt in München.

Die Fassade des abgestaffelten Baus wird von unten bis oben vollständig mir robusten Pflanzen begrünt. Das Öko-Hochhaus wird auf dem knapp 2200 Quadratmeter großen Areal mit den derzeit noch stehenden ein- und dreigeschossigen, klotzigen ehemaligen Post-Telekom-Gebäuden zwischen dem Nebentrakt der HypoVereinsbank und dem Bürokomplex Arabeska entstehen.

Im ersten und zweiten Untergeschoss sind Tiefgaragen für etwa 110 Fahrzeuge vorgesehen  im dritten Untergeschoss wird auf einer Fläche von 1750 Quadratmeter die Vermittlungstechnik der Telekom untergebracht. Ab Erdgeschoss bis zur dritten Etage werden auf circa 2800 Quadratmeter Gewerbeeinheiten und Büros entstehen. Ab der vierten Etage sind 50 bis 60 Wohneinheiten vorgesehen. Der Wohnanteil gemessen an der Gesamtnutzfläche liegt bei 60 Prozent. Ob es Eigentums- und/oder Mietwohnungen werden – das steht laut Pfender jetzt noch nicht fest.