15. Mai 2017

Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche – ein Problem, das in den kommenden, vor allem sonni­gen Wochen und Monaten (auch) in Bogenhausen, vor allem im Bereich des Oberföhringer Wehrs, wieder aufschlägt: Haufenweise Müll entlang der Isar nach Grillfesten und Partys.  Das hat auch Folgen in den umliegenden Wohngebieten.

„Nach den Feiern nehmen viele Jugendliche ihren Abfall mit und werfen ihn in den Abfalleimer an der Bushaltestelle an der Rümelinstraße. Es ist ja toll, dass die jungen Leute ihren Müll nicht ein­fach liegen lassen, aber der Behälter ist dann immer übervoll. Die Krähen freuen sich täglich und zupfen alles heraus und verteilen es. Wäre es nun eine große Tonne, die nach oben hin zugeht, wie an allen anderen Haltestellen, könnten die Vögel das nicht mehr tun und der Haltestellenbereich wäre nicht mehr so zugemüllt.“

Das hat jüngst ein Anwohner des Herzogparks dem Bezirksausschuss erneut mitgeteilt mit der Bemerkung „Es wäre schön, wenn sie sich dieses Jahr doch des Problems annehmen könnten“.

Indes sind die Mitglieder des Bogenhauser Kommunalparlaments die falschen Ansprecherpartner. Denn Krähen und auch Marder, die Abfälle aus den Mülleimern zerren, sind in ganz München zu beobachten. In vielen Grünanlagen, wie beispielsweise in den Maximiliansanlagen, wurden deshalb Behälter mit Deckeln installiert, die teils ganz, teils nur etwa 15 Zentimeter hoch zu öffnen sind. Tierischen Raubzügen wird somit Einhalt geboten.

Die Bushaltestelle an der Rümelinstraße im Herzogpark: Noch ist alles rundum sauber. Werden aber bald Abfälle nach Isar-Festen in dem Müllbehälter entsorgt, zerren Krähen die Reste heraus und verteilen sie.    Foto: hgb
Die Bushaltestelle an der Rümelinstraße im Herzogpark: Noch ist alles rundum sauber. Werden aber bald Abfälle nach Isar-Festen in dem Müllbehälter entsorgt, zerren Krähen die Reste heraus und verteilen sie. Foto: hgb

Behälter mit Deckeln waren auch eine Forderung beispielsweise in der Bürgerversammlung Send­ling im vergangenen Herbst. Dazu hatte ein Vertreter des Baureferats, Abteilung Gartenbau seiner­zeit erklärt, dass man mit derartigen Einrichtungen keine gute Erfahrung gemacht habe.

Die „Schutzkappen“ würden oft beschädigt, die Deckel seinen oft halb geöffnet durch eingeklemmte Abfälle, die Griffe seien oft stark verschmutzt. Außerdem müsse man zum Öffnen immer eine freie Hand haben. Wenn das nicht der Fall ist, würden die Abfälle einfach neben den Behälter geworfen oder auf dem Deckel gelagert.

Schaut man sich einmal in den Maximiliansanlagen um, erscheinen diese städtischen Argumente unverständlich. Denn dort wie auch in anderen Münchner Parks funktioniert’s. Müllbehälter mit Deckeln – das sollte auch an Bushaltestellen, die von grünen Anlagen und Gärten umgeben sind, sowie an Kinderspielplätzen möglich sein unter dem Aspekt „Kein Fressen für die Krähen.“

Und für die Festivitäten an der Isar gilt, was CSU-Lokalpolitiker Tassilo Strobl im August vergange­nen Jahres vor der Stadt gefordert hat: „Die vorhandenen Abfallbehälter sind wegen des viel zu engen Einwurfspalts ungeeignet für die Aufnahme der anfallenden Müllmengen. Folglich würden sie meist nicht genutzt. Die Behälter müssen durch praxisgerecht nutzbare Behälter ersetzt werden.“