13. Mai 2017

Immer wieder, in schöner Regelmäßigkeit forderten die Mitglieder des Bezirksausschusses in den vergangenen Jahren, dass die Ruth-Drexel-Grundschule im neuen Stadtquartier Prinz-Eugen-Park an der Cosimastraße fertig gestellt sein muss, bevor die ersten der 4000 bis 4500 Menschen ihre Wohnungen beziehen. Und siehe da: Die Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt, das Gebäude befindet sich in einem fortgeschrittenen Bauzustand, es wird emsig daran gearbeitet, der Bezug zum Schuljahreswechsel 2017/18 im September ist so gut wie sicher.

Das stetige Drängen der Bogenhauser Lokalpolitiker hatte seine Gründe. Schon mehrmals ist es in Münchner Neubaugebieten vorgekommen, dass Käufer und Mieter eingezogen waren, aber die infrastrukturellen Einrichtungen wie Schulen und Kindertagesstätten noch nicht nutzbar waren.

Andererseits ist momentan kaum davon auszugehen, dass im Prinz-Eugen-Park die ersten Woh­nungen vor Weihnachten 2019 bezogen werden können. Es fehlt also an Kindern, um einen Schulsprengel aufstellen zu können. Was aber wird in der Zwischenzeit, also mehr als einem Jahr, aus der künftig dreizügigen, mehr als 30 Millionen Euro – Kosten einschließlich Dreifachturnhalle und Freisportareal – teuren Grundschule? Leerstand?

Wohl kaum, denn im Kommunalparlament wird vermutet, dass die Räumlichkeiten den neun Klassen der Grundschule an der Knappertbuschstraße zu Verfügung gestellt werden. Denn diese vor fast 50 (!) Jahren gebaute Einrichtung in Englschalking ist marode, soll mit Beginn der kommen­den Sommerferien mit einem Aufwand von mehr als vier Millionen Euro saniert werden. Ob des Ablaufs und vor allem der Dauer der Auslagerung rätseln die Kommunalpolitiker. Der Bezirksaus­schuss fordert diesbezüglich Erklärungen vom Referat für Bildung und Sport (RBS), will wissen, ob eine Zwischenlösung angedacht ist.

Zur neuen Grundschule gehört auch eine Aula, bei der dem Planungsreferat ein eklatanter Fehler unterlaufen ist. Ursprünglich war sie nämlich als großer Veranstaltungssaal vorgesehen, was der Stadtrat 2013 beschlossen hatte. Doch die Aula wurde statt mit sechs Meter Höhe nur mit maximal 3,6 Meter Höhe geplant – viel zu niedrig für die Bühnentechnik und die Frischluftversorgung der Besucher bei Veranstaltungen.

Dazu stellte CSU-Stadtrat Hans Podiuk am 12. August 2014 eine Anfrage, die jetzt, also nach 32 (!) Monaten, von Stadtschulrätin Beatrix Zurek beantwortet wurde. Zur Ehrenrettung von Zurek sei bemerkt: Sie ist erst seit Sommer 2016 im Amt.

Die Fragen: Wie ist der aktuelle Planungsstand zu diesem Bauvorhaben? • Sind weitere Veränderungen bei der Deckenhöhe vorgesehen bzw. möglich? • Wie wirkt sich eine mögliche Erhöhung auf 3,60 m und mehr auf das Gesamtprojekt aus?

Die Antworten: Im Stadtrat wurde am 28. Januar 2015 die Errichtung von vier Grundschulen in modularer Bauweise – unter anderem an der Ruth-Drexel Straße – beschlossen. Die Standard­raumhöhe in Grundschulen beträgt drei Meter. Durch eine Optimierung der Planung wird in der Schulaula eine Raumhöhe bis zu circa 3,60 Meter erreicht.

Bei einem Termin mit Vertretern des Bezirksausschusses Bogenhausen, des Kultur- und des Bau­referats sowie des Referats für Bildung und Sport wurden der neue Planungsstand der Schulaula und die Planungen des benachbarten Kulturtreffs bereits am 14. Oktober 2014 vorgestellt. Im Kulturtreff ist ein Veranstaltungssaal für 300 Personen mit einer Raumhöhe von sechs Metern geplant.

In der Grundschule an der Ruth-Drexel-Straße ist durch den Planungsfortschritt mit der großzügigen Eingangssituation und dem großen Foyer eine attraktive Raumgestaltung entstanden, die sich auch für außerschulische Veranstaltungen gut eignet.

– Titelbild: hgb –