13. September 2017
Im Herbst will das Kreisverwaltungsreferat (KVR) das Projekt „Standortkonzept Bürgerbüros“ zur Beschlussfassung dem Stadtrat präsentieren. Die Mitglieder des Bezirksausschusses sind ob 14 Zeilen in der 50-seitigen Vorlage betreffend das Gebiet „Münchner Nordosten“ verärgert. Denn das Referat stellt das Bogenhausen als Standort zurück „wegen der Planungsunsicherheit durch die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM)“ jenseits der S-Bahnlinie zum Flughafen. Die Lokalpolitiker forderten einstimmig den Einbezug des 13. Stadtbezirks in das Konzept.
In dem KVR-Papier heißt es ziemlich verzwirbelt im besten Amtsdeutsch: „Langfristig wird es auch zu neuen, großen Siedungsentwicklungen im Nordosten kommen. Derzeit wird für das Planungsgebiet ein integriertes Strukturkonzept erarbeitet. Festlegungen zur Größe und Dichte der Bauvorhaben, zur räumlichen Verteilung der Nutzungen Arbeiten und Wohnen wie auch über die zukünftigen ÖPNV-Verbindungen sind noch nicht getroffen. Auch in der aktuellen, kleinräumigen Bevölkerungsprognose des Planungsreferats wurden zur Bevölkerungsentwicklung durch die Entwicklung im Nordosten noch keine Aussagen gemacht.“
Und weiter: „Um Aussagen über die Erreichbarkeit der Bürgerbüros für die zukünftigen Bewohner der SEM treffen und den möglichen Bedarf für einen zusätzlichen Standort diskutieren zu können, müssen erst Konkretisierungen der Planung abgewartet werden.
Deshalb wurde die Entwicklung des Nordostens bei der Untersuchung der Erreichbarkeit im Rahmen der aktuellen Machbarkeitsstudie nicht berücksichtigt.“
Wolfgang Helbig, Vize-Sprecher der SPD-Fraktion, beantragte den Einbezug Bogenhausens:
„Die Zurückstellung ist unverantwortlich. Der Nordosten verzeichnet bereits auf Grund der bisher feststehenden Planungen, zum Beispiel Prinz-Eugen-Park, eine rasante Entwicklung der Einwohnerzahlen. Bei einem entsprechenden üblichen Planungsvorlauf für Vorhaben wie ein neues Bürgerbüro ist nicht mit einer raschen Realisierung zu rechnen. Es muss deshalb mit der Suche nach einem passenden Standort und der dann notwendigen Planung begonnen werden. Das hat das KVR bei den Planungen im Nordwesten durchaus eingesehen.“