22. September 2017
Ärgerlich für die Anwohner, aber rechtens: Ob an Werktagen oder an Wochenenden ist die Tarnowitzer Straße, eine Abzweigung in unmittelbarer Nähe des S-Bahnhofs Daglfing und des P & R-Platzes, überwiegend vollständig zugeparkt – meist von Autofahrern, die mit der S-Bahn ankommen oder wegfahren.
Die Forderung von Anwohner Martin Grosser „dieses Problem ohne eine Bürgerinitiative gründen zu müssen – zum Beispiel durch Vignetten wie in der Innenstadt – zu lösen“, lehnten die Mitglieder des Bezirksausschusses einhellig ab. Denn dies entspräche „der Einführung einer Parklizenzierung, welche im Bereich Daglfing nicht umsetzbar ist.“
Zur rechtlichen Lage machte bei der Beratung der Verkehrsexperte der Polizei Bogenhausen klar, dass das „Abstellen eines zugelassenen und betriebsbereiten Fahrzeugs auf einer zum Parken zugelassenen öffentlichen Straßenfläche ein straßenverkehrsrechtlich zulässiges Parken und damit eine Benutzung der Straße im Rahmen des straßenrechtlichen Gemeingebrauchs darstellt.“
Grosser führt in seinem Antrag an: „Mit Fertigstellung des kostenpflichtigen Parkplatzes an der S-Bahnstation ist die Parkplatzsituation für Anlieger der Tarnowitzer Straße seit einiger Zeit unerträglich geworden.
Sämtliche öffentlichen Stellplätze seien immer wieder arbeitstäglich durch Tagespendler belegt, offensichtlich „um täglich den einen Euro Gebühr zu sparen. Und der S-Bahnparkplatz bleibt dafür nahezu leer“.
An Wochenenden und zu Ferienzeiten gebe es dieselbe Situation durch „Fernpendler oder Flugreisende“, die in der Tarnowitzer Straße parken und dann mit der S-Bahn zum Airport fahren. „Herden von Touristen kommen nicht selten nachts mit ihren Rollkofen polternd zurück, um die Rückfahrt mit ihrem Auto wieder anzutreten“, FN bis BN, klagt der Anlieger.
Ein Gang durch die Wohnstraße belegt Grossers Argumente. Mindestens jedes dritte Fahrzeug hat kein Münchner, vielmehr ein auswärtiges Kennzeichen – von EBE, DAH, GAP, DU, AÖ über WF bis BN für Bonn. Und die insgesamt 101 Stellplätze auf dem P & R-Platz sind etwa zur Hälfte frei. Ergänzend dazu die geltenden Gebührensätze: Tageskarte ein Euro, Zehnerkarte 9,50 Euro, Monatskarte elf Euro und Jahreskarte 110 Euro.