29. Oktober 2017

Die Form des Grundstücks ist nicht beschreibbar. Das Areal an der Englschalkinger Straße ist ein­gerahmt von der Stolzing- und der Ortlindestraße sowie vom Wilhelm-Dieß-Weg. Zum Flächen­komplex gehört zudem der freie, gegenüberliegende Grund am Rand der Günter-Eich-Straße. Für das Gelände hat der Besitzer ein Architekturbüro beauftragt, eine städtebauliche Studie zu erstellen – laut eigenen Angaben „mit dem Planungsreferat entwickelt und abgestimmt“.

Der Bezirksausschuss fordert einstimmig für die Nachverdichtung auf den freien Plätzen ein Bebau­ungsplanverfahren und stemmt sich vehement gegen Eingriffe in die ausgewiesenen öffentlichen Grünflächen.

Bei der Erörterung der Pläne im Kommunalparlament schimpfte CSU-Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller: „Es ist das alte Problem. Die Nachverdichtung soll wieder im Hauruck-Verfahren durchgezogen werden. Es soll wieder auf einer Grünfläche, an einer Freiluftschneise gebaut werden. Die Nachverdichtung darf in keinem Fall zu Lasten unserer Grünflächen gehen, die Grünflächen sind nachhaltig zu erhalten. Dieses Thema muss endlich einmal beendet werden!“

Einen diesbezüglichen CSU-Antrag billigten die Lokalpolitiker. Sie fordern von der Stadt überdies, „die durch die Nachverdichtung ausgelösten Infrastrukturbedarfe explizit zu untersuchen und darzu­stellen. Außerdem soll zu den beabsichtigten Baukörpern eine Untersuchung des Schattenwurfs im Hinblick auf die bestehende Bebauung erstellt werden.

Auf den gelb umrandeten Grundstücken an der Englschalkinger Straße will der Eigentümer gemäß einer städtebaulichen Studie bauen, lies nachverdichten. Der Bezirksausschuss fordert ein Bebauungsplanverfahren.    Karte: Studie bgsm
Auf den gelb umrandeten Grundstücken an der Englschalkinger Straße will der Eigentümer gemäß einer städtebaulichen Studie bauen, lies nachverdichten. Der Bezirksausschuss fordert ein Bebauungsplanverfahren. Karte: Studie bgsm

Und: „Grundvoraussetzung für die planerische Überlegung ist Zugänglichmachung der Flächen der ehemaligen Tangente5-Ost (Anm. d. Red.: in den achtziger Jahren aufgegebene Verbindung des Föhringer Rings quer durch Bogenhausen hin zur Ständlerstraße) für die Bürger.“ Des Weiteren wird Wert darauf gelegt, dass der nördliche und der südliche Teil des Grünzugs für Fußgänger und Radfahrer verknüpft werden.

Die Planer sind von ihrem Vorhaben überzeugt, schreiben wörtlich: „Anlässlich der Zukunftspläne des Eigentümers und Verwalters des nördlichen Siedlungsteils zu Erhalt/Modernisierung des Bestandes und auch zu Neubaupotentialen entstehen aktuell neue Chancen und Verbesserungen des gesamten Bereichs. Heute wird das Areal geprägt von IV- bis XIV-gesch. Wohnbauten aus den 1960er Jahren, die sich westlich und östlich eines öffentlichen Grünzugs befinden.“

In einer „überschlägigen Flächenbilanz“ ermittelte das Architekturbüro je nach Planungsvariante eine Geschossfläche von knapp 16 000 Quadtratmeter entsprechend rund 167 Wohneinheiten bzw. eine Geschossfläche von rund 12 000 Quadtratmeter entsprechend etwa 127 Wohneinheiten. Dazu kommen kalkulierte 180 bis 190 neue Autostellplätze