1. Dezember 2017

Das mittlerweile fast fünf (!) Jahre laufende Hickhack inklusive heftigen, stets kontroversen, ja teils quälenden Wortgefechten in Sachen Kinderspielplatz im Grüntal, im Herzogpark, geht weiter, geht in die nächste Runde. Eine Lösung ist nicht in Sicht.

Anfang Oktober hatten die Mitglieder des Bezirksausschusses nach Gesprächen zwischen Befürwortern, ablehnenden Anwohnern und Lokalpolitikern einen Kompromiss gefunden und in einer Blockabstimmung mit anderen Themen beschlossen: Die rund 120 000 Euro teure Anlage wird nicht direkt im Park an der Fontanestraße, sondern auf einer gegenüberliegenden Wiese zwischen dem Weg Grüntal und der Mauerkircherstraße realisiert. Bei den Spielgeräten ist gemäß dem Votum darauf zu achten, dass sie „aus natürlichen Baustoffen (Holz) hergestellt werden und sich optisch in die Landschaft gut einfügen.“

Doch das Baureferat/Gartenbau erachtet diesen Bereich wie auch einen von den Lokalpolitikern genannten Alternativstandort dazu an der Heinrich-Mann-Allee/Isar als nicht geeignet.

Das Gartenbauamt erachtet die Wiese zwischen dem Weg Grüntal und der Mauerkircherstraße für einen Spielplatz als „nicht geeignet“, kontert damit den Beschluss des Bezirksausschusses.       Foto: hgb
Das Gartenbauamt erachtet die Wiese zwischen dem Weg Grüntal und der Mauerkircherstraße für einen Spielplatz als „nicht geeignet“, kontert damit den Beschluss des Bezirksausschusses. Foto: hgb

In einem Brief an das Kommunalparlament erklärte jetzt die Behörde:

„Der mit dem erneuten Antrag genannte Standort Grüntal/Mauerkircherstraße befindet sich unmittelbar neben dem ursprünglich ausgewählten Ort.

Wir haben diese vorgeschlagene Fläche besichtigt und auf ihre Potenziale und Eignung hin überprüft. Wir kommen zu der Überzeugung, dass sich dieser Bereich nicht für einen Spielplatz eignet.“

Die Gründe im Wortlaut: • Relativ kleine Fläche, wodurch die Anlage eines großzügigen Spielbe­reichs nicht möglich ist. • Periphere Lage im Hinblick auf die eigentlich zentrale Grünfläche im Grüntal. • Eingeschränkte Erreichbarkeit auf Grund der umlaufenden Straßen (Insellage). • Der dichte Baumbestand und die topografisch eingetiefte Situation entrücken den Ort aus dem Blickfeld. • Die sich im Norden anschließende Wohnbebauung liegt sehr nah.

„Ähnlich verhält es sich mit dem vorgeschlagenen zweiten Standort“, so die weiteren Ausführungen. Die ausgewählte Fläche sei deutlich zu klein und zu nah am Isarufer gelegen, der alte Baumbe­stand >überstelle< diesen gesamten Bereich, was im Hinblick auf den Wurzelschutz einen Eingriff in das Gelände stark einschränke (Fundamente, Fallschutzbereiche).

Die Schlussfolgerungen des Gartenbauamts aus all dem: „Nach wie vor sind wir der Überzeugung, dass der ursprünglich ausgewählte Ort (Anm. d. Red.: an der Fontanestraße) für einen Spielplatz als der am geeignetsten erscheint. Gern nehmen wir bei zustimmenden Beschlusslage die Planung an diesem Ort wieder auf.“

Die Mitteilung nahmen die Kommunalpolitiker bei ihrer jüngsten Tagung ohne jegliche Meinungsäu­ßerung dazu zur Kenntnis.

Etwa 100 Meter Luftlinie gegenüber dem vom Bezirksauschuss abgelehnten Standort an der Fontanestraße (blau) hatten sich Gegner und Befürworter auf ein Areal (rot) für den Spielplatz im Grüntal geeinigt. Doch diesen Platz hält das Gartenbauamt „für nicht geeignet“.     Foto: Antrag
Etwa 100 Meter Luftlinie gegenüber dem vom Bezirksauschuss abgelehnten Standort an der Fontanestraße (blau) hatten sich Gegner und Befürworter auf ein Areal (rot) für den Spielplatz im Grüntal geeinigt. Doch diesen Platz hält das Gartenbauamt „für nicht geeignet“. Foto: Antrag