23. Januar 2018

Die Hartnäckigkeit der CSU-Fraktion im Bezirksausschuss und der Einsatz von Robert Brannekäm­per, Vize-Vorsitzender des Gremiums und Landtagsabgeordneter, haben sich gelohnt: Die kleine Sporthalle an der Memeler Straße 53, angrenzend an das Areal des SV Helios Daglfing, kann laut Referat für Bildung und Sport (RBS) „ab sofort wieder genutzt werden“. Die Behörde hatte die Halle Ende 2017 überraschend geschlossen, hatte überlegt, sie abzureißen, auf dem kleinen Grundstück ein Schwimmbad zu bauen. Eine grundlegende Hallensanierung und der dortige Betrieb waren als unrentabel eingestuft worden. Das hatte in Bogehausen eine massive Protestwelle ausgelöst.

Folgend auf die erfreuliche Referatsangabe zur Freigabe, von der die betroffenen Vereine informiert werden, heißt es: „Der bauliche Zustand der Anlage wird im Rahmen des üblichen Bauunterhalts kontrolliert. Das Sportamt prüft außerdem, ob künftig eine intensivere Nutzung der Halle möglich ist.“ Dazu muss ein entsprechendes Konzept erarbeitet werden.

All dem vorausgegangen war eine Initiative der CSU-Fraktion im Kommunalparlament. Im Dezem­ber hatte das Gremium den CSU-Antrag einstimmig verabschiedet, dass die Stadt die Sporthalle – Fläche rund 120 Quadratmeter – erhalten, gegebenenfalls sogar ertüchtigen beziehungsweise erweitern soll.

Den seinerzeitigen Abriss-Überlegungen des Referats hatten die Lokalpolitiker vehement wider­sprochen. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass freie Kapazitäten für den Vereinssport in der Umgebung kaum noch vorhanden sind. Denn ein Leerstand und Abriss der Halle hätte dem Stadt­bezirk dringend benötigte Sportflächen entzogen, die besonders für Kleingruppen geeignet sind. Vor allem der SV Helios und der 188 gegründete Verein Sportschule an der Memeler Straße nutzten die kleine Halle. Die verfügte Schließung und Kündigung der Nutzer zum Jahresende 2017 war auch deshalb nicht nachvollziehbar, da die Heizung erst vor zwei Jahren aufwändig saniert worden war. Dem Vernehmen nach hatten diese Arbeiten rund 150 000 Euro gekostet.

Die kleine Turnhalle an der Memeler Straße 53, angrenzend an das Areal des SV Helios Daglfing, wollte das Referat für Bildung und Sport (RBS) „aus wirtschaftlichen Gründen“ zum Jahresende schließen. „Ab sofort“ ist sie wieder zur Nutzung freigegeben.. Foto: hgb

Über Wochen hinweg hatte dann – wie übrigens auch bei anderen Themen – Funkstille zwischen dem Referat und dem Stadtteilgremium geherrscht.

Der Vorstand des Bezirksausschusses beauf­tragte deswegen Planungsausschuss-Chef Brannekämper, den Druck auf die Stadt zu erhöhen.

„Dankenswerter Weise hat sich Stadtschulrätin Beatrix Zurek dann persönlich ein Bild vor Ort ge­macht“, so Brannekämper. Das hat nun zur Neubewertung der Situation geführt. Denn die Referats­leiterin gewann den Eindruck, dass die Halle in einem angemessenen Zustand und gut nutzbar ist.

Eine folgende Überprüfung des Baureferats ergab, dass die Halle verkehrssicher ist und wieder zur Nutzung freigegeben werden kann. Lediglich einige Arbeiten im Elektrobereich sind notwendig, für die die Halle jedoch nicht geschlossen werden muss.

„Die Öffnung ist eine gute Nachricht für die Sportlerinnen und Sportler im Stadtbezirk. Ich danke Zurek herzlich, denn anderenfalls hätten wir den Briefwechsel mit dem Referat wohl noch lange fortführen müssen“, erklärte Brannekämper. „Für die Vereine werden somit wichtige Sportflächen erhalten“, ergänzte Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller, der zugleich als Präsident des SV Helios dafür kämpfte, dass der Verein weiterhin unter anderem den Senioren in Bogenhausen ihr Gymnas­tikprogramm anbieten kann. Und Mitinitiator Peter Reinhardt meinte: „Gerade kleine Räumlichkeiten sind schließlich in unserem Stadtbezirk Mangelware.“