11. Februar 2018

Ob Passanten, Patienten oder Besucher des Klinikums Bogenhausen können’s kaum fassen: Mindestens 200 Bäume wurden an der Ostseite des Krankenhauses mit Motorsägen gerodet, damit während der Bauzeit des Erweiterungstrakts die Rettungshubschrauber uneingeschränkt für die Notfallversorgung Einsatz bereit sind. Doch warum wurden auf dem Grünstreifen entlang der Englschalkinger Straße drei Bäume gefällt, darunter einer mit einem Durchmesser von fast einem Meter?

„Brutal“, „abartig“, „das gibt’s doch gar nicht“ sind nur einige ausgewählte harmlose Bemerkungen zu den Rodungsarbeiten, die auf dem Krankenhausgelände zu vernehmen sind. Andere Personen hingegen haben Verständnis, „denn wie sollen die denn sonst den Anbau machen?“ Dass aber am Fahrbahnrand besagte drei Bäume gefällt und am nächsten Tag sogleich die Stümpfe ausgefräst wurden, hat den einen oder anderen Bogenhauser regelrecht auf die Palme gebracht. Ein Mann schimpfte mit hochroten Kopf – aus Wut, nicht wegen der Kälte –  laut „diese Idioten“.

Kaum gefällt wurden die Stümpfe der drei Bäume an der Englschalkinger Straße auf Höhe des Klinikums ausgefräst – ein trauriger Anblick. Foto: hgb

Die Erklärung für letztere Maßnahme liefert Maike Zander, Pressesprecherin der Städtischen München Klinikum GmbH: „An der Stelle wird die künftige Baustelleneinfahrt angelegt; der dahinterliegende Hang wird dazu in ein paar Monaten im Rahmen der Aushubarbeiten abgetragen.“

Gleichwohl: Die Stadt hat einmal mehr die Chance verpasst, einen großen Baum statt zu fällen zu versetzen, an anderer Stelle wieder einzupflanzen. Kein Platz für den Bagger zum Aushub und kein Platz für einen Lastwagen zum Abtransport – dieses fürs Klinikumgelände angeführte Argument trifft für diese Stelle nicht zu.

– Titelbild: hgb –