30. April 2018

Knapp 90 000 Einwohner zählt der 13. Stadtbezirk inzwischen, und es werden immer mehr. Doch ein Bürgerbüro sucht man vergebens. Steht ein Behördengang an, muss man zum Bürgerbüro am Orleansplatz fahren. Der Weg dorthin mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist mit mehrfachem Umstei­gen umständlich. Und wer mit dem Auto fährt, der muss zuerst mal einen Parkplatz finden. Die Mit­glieder des Bezirksausschusses verabschiedeten nun einstimmig eine Initiative der SPD-Fraktion, in der die Stadt aufgefordert wird, „einen geeigneten Standort für ein Bürgerbüro zu suchen“.

In der Begründung des Antrags heißt es: „Auch wenn durch die Einführung eines neuen Terminver­gabesystems mittels Online-Terminbuchung die Wartezeiten verkürzt werden sollten, ändert sich nichts an der Entfernung zum Servicepoint. Der bisherige Betrieb mit Wartenummernausgabe vor Ort endete Anfang April. Der lange Anfahrtsweg zum Ostbahnhof bleibt.“

Und weiter: „Gerade für Ältere ist ein Gang zum Bürgerbüro nur erschwert möglich. Die langen Wartezeiten sollen durch Online-Terminvereinbarung – alternativ durch telefonische Anmeldung – verkürzt werden. Auch dies wird für die ältere Bevölkerung mangels Internet-Anschlusses oder wegen überlasteter Telefonverbindungen keine Vereinfachung sein. Vielmehr muss der Service den Belangen aller Bürger auch vor Ort zugängig gemacht werden. Dies kann bei der stets wachsenden Bevölkerungszahl nur durch die Einrichtung eines zusätzlichen Bürgerbüros in Bürgernähe realisiert werden.“

Liest sich gut, hört sich gut an. Doch: Wo ist ein Platz, wo ist ein Gebäude, in dem ein Bürgerbüro errichtet bzw. untergebracht werden könnte? Allein die „nackte“ Forderung an die Stadt, einen Standort zu suchen, wird vermutlich nicht genügen. Warum machten die Antragsteller – von neun der zehn SPD-Fraktionsmitglieder gezeichnet – nicht selbst geeignete Vorschläge? Schnell fällt einem der Arabellapark ins Auge fallen – sehr zentral gelegen werden dort diverse Büroflächen, ausreichend zumindest für eine Bürgerbüro-Nebenstelle, zum Mieten angeboten.

Ein Bürgerbüro in Bogenhausen würde viele Behördengänge erleichtern, zum Beispiel den Ausweisantrag. Denn: Deutsche Staatsbürger sind verpflichtet einen gültigen Personalausweis (oder Reisepass) zu besitzen, sobald sie 16 Jahre alt sind. Foto: Kalkar