3. Juni 2018

Die Lokalbaukommission (LBK) im Planungsreferat als Behörde an und für sich, manche Ent­scheidung sowie auch manch eine nicht ergriffene Maßnahme ärgern immer wieder die Mitglieder des Bezirksausschusses. Wegen eines LBK-Bescheids zu seinem Bauvorhaben in der Normannenstraße wandte sich jetzt ein Anlieger hilfesuchend an das Kommunalparlament. Die Lokalpolitiker anerkannten einstimmig das Anliegen, bitten das Referat „um Unterstützung“.

Der persönliche Hintergrund gemäß des Schreibens an den Bezirksausschuss: „Wir besitzen in zweiter Generation ein bebautes Grundstück in der Normannenstraße, wo wir seit mehr als 40 Jahren wohnen, wo wir mehr als 35 Jahre einen Friseurladen betrieben und wo wir eine Wohnung vermietet haben.

Der sachliche Hintergrund: Nach der altersbedingten Betriebsaufgabe hat die Familie sich ent­schlossen, das alte Haus abreißen zu lassen und ein neues Gebäude mit fünf Wohnungen zu er­richten. „Wir müssen für diese fünf Wohnungen eine Tiefgarage bauen. Auch wenn uns dies finan­ziell schmerzt und unser Vorhaben um circa 30 Prozent verteuert, müssen wir mit dieser Notwen­digkeit leben. Die Autos unserer zukünftigen Mieter sollen nicht auf der Straße stehen“, heißt es in dem Schreiben.

Der Besitzer dieses Hauses an der Normannenstraße möchte das Gebäude abreißen und ein neues errichten lassen. Die LBK verlangt den Bau einer Tiefgarage, genehmigt aber nur „kleine Duplex-Stellplätze“, die zu eng für heutzutage gängige Automodelle sind. Foto: hgb

Und weiter: „Was uns allerdings fassungslos macht ist die Tatsache, dass die LBK für unser Bau­vorhaben nur kleine Duplex-Stellplätze genehmigen will und dies damit begründet, dass sonst zu viel Fläche unterirdisch versiegelt würde.

Diese Duplex-Stellplätze können mit großer Wahr­scheinlichkeit nicht genutzt werden, denn es haben nur relativ kleine Autos dort Platz und die meisten Menschen fahren heute größere Autos.

Wir selbst fahren einen Renault Scenic – bereits dieses eher bescheidene Fahrzeug ist für die Duplex-Garagen zu groß.“

Die Kosten für den Bau der Tiefgarage beziffert der Anlieger mit rund 500 000 Euro. „Wir schaffen damit aber keine real nutzbaren Stellplätze, sondern genügen lediglich den LBK-Vorschriften. Diese aus unserer Sicht realitätsfremden Vorschriften – die LBK-Mitarbeiter sind vermutlich auch nicht glücklich darüber – führen dazu, dass die Autos unserer zukünftigen Mieter dann doch wieder auf der Straße stehen und die für sehr viel Geld errichtete Tiefgarage leer stehen wird,“ heißt es abschließend.