16. Juni 2018

Das Schild „Radfahrer absteigen“ und das Verkehrszeichen 239, eine Frau mit Kind auf blauem Untergrund, also eine Strecke nur für Fußgänger, ist an allen Zuwegen und -fahrten übers Isarwehr in Oberföhring angebracht. Doch kaum ein Radler hält sich an die Vor­schrift. Manch eine(r) kurvt rasend schnell mit dem Moutainbike um Senioren, Mütter mit Kindern und Hunde herum, die oftmals erschrocken zur Seite oder zurück weichen.

Es ist alle Sommer wieder dasselbe: Bürger beklagen sich ob der rücksichtlosen Radler auf dem Stauwehr und auch auf der Heinrich- sowie der Thomas-Mann-Allee beim Bezirksausschuss. „Es wäre schön, entlang der Isar gemütlich zu spazieren, wären da nicht viele Radler, die einem den Spaß verderben, weil sie mit hoher Geschwindigkeit durchjagen, einen fast streifen“, schrieb jüngst ein Mann ans Kommunalparlament. Und: „Wenn Du dann was sagst, dann bekommst Du den Vogel gezeigt.“

„Radfahrer absteigen“ steht auf den Schildern an allen Zuwegen und -fahrten übers Isarwehr in Oberföhring. Doch kaum ein Radler hält sich daran. Foto: hgb

Die Allee-Wege sind mit dem unterteilten Schild Fußgänger / Radfahrer ausgezeichnet. Das bedeu­tet: die >Verkehrsteilnehmer“ müssen gegenseitig Rücksicht nehmen. Da den Verkehrsexperten der Polizeiinspektion 22 Bogenhausen bis dato „keine gravierenden Ereignisse“ vorliegen, können die Beamten nichts unternehmen.

Zumal es – nicht zuletzt aus Personalgründen – unmöglich ist, die mehrere Kilometer langen Alleen – wie auch den Wehrübergang – zu überwachen. Und: Das Isar­wehr gehört zu einem Privatgrundstück, ist im Besitz der E.ON. Somit ist der Bezirksausschuss nicht zuständig.

Vor Jahren von einem anderen Bürger angeregte „Abbremshindernisse“, also Stahlabsperrungen, könnte nur das Unternehmen in Absprache mit der Stadt und der Polizei installieren. Die aber erachtet das als „zu gefährlich“. Führwahr: Denn dann käme es an den „Einlässen zu Drängeleien“, auf dem Wehr selbst würde dann wohl wieder geradelt. Bleibt also nur: gegenseitige Rücksichtsnahme.