18. Juli 2018

Es scheint sich offensichtlich unter den Verantwortlichen von Vereinen und Organisationen herum gesprochen zu haben, dass die Bezirksausschüsse von der Stadt für ihr Budget in etwa drei Mal soviel Geld zur Verfügung gestellt bekommen haben und damit fördern können wie einst. Erneut gewährten die Bogenhauser Lokalpolitiker jetzt großzügige Unterstützungen. Ein Begehren wurde aber abgelehnt.

Für den Kauf eines neuen Jugendfahrzeugs billigte das Kommunalparlament einhellig den bean­tragten Zuschuss des seit mehr als 30 Jahren bestehenden Fördervereins München-Ost vom Technischen Hilfswerk (THW) über 14 000 Euro. Etwa ein Drittel der Anschaffungskosten von rund 60 000 Euro werden vom Verein aus Eigenmitteln aufgebracht.

14 000 Euro Zuschuss bewilligte der Bezirksausschus dem Technischen Hilfswerk (THW) München-Ost für den Kauf eines etwa 60 000 Euro teuren Jugendfahrzeugs, das auch für Gerätetransporte verwendet werden kann Foto: THW

Für den Rest wurden bei fünf Bezirksausschüssen Zuschüsse – Schlüssel ist die Zahl der THW-Jugendlichen im jeweiligen Stadtteil – beantragt.

So bewilligte das Kommunalparlament Perlach bereits 12 000 Euro; in Trudering-Riem und Haidhausen wurden jeweils 6000 Euro und in Berg am Laim 4000 Euro Unterstützung angefragt. Notwendig ist der Kauf, da das bislang zu Verfügung stehende Fahrzeug bereits 25 Jahre alt und damit stark reparaturanfällig ist.

Und: Vom Bund wird der Wagen nicht ersetzt. Das speziell konzipierte Fahrzeug ermöglicht zuzüglich zum Personentransport auch den Transport von Geräten. Das Nutzungskonzept wird somit ergänzt.

Wird der Standort am Friedensengel realisiert, erhält der Verein Isarlust 3000 Euro für „Play me, I’m yours“ im Herbst. Bei der stadtweiten Aktion, die bereits seit sechs Jahren organisiert wird, werden kunstvoll gestaltete Klaviere aufgestellt, die jeder nach Lust und Laune bespielen kann. Der Sinn und Zweck des Projekts: Bürger in den Stadtvierteln zusammen bringen, Kommunikation und Kunst fördern. Kurzum: Isarlust will Menschen verbinden.

Klavieraktion „Play me, I’m yours“ unter freiem Himmel im Herbst auf der Grünfläche beim Maximilianeum und dem Friedensengel. Dafür bewilligte der Bezirksausschuss 3000 Euro Zuschuss. Foto: V. Roy / Isarlust

Vergangenes Jahr hatte das schlechte Wetter den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung gemacht, die Klaviere waren maximal zur Hälfte der Zeit genutzt. Die Lokalpolitiker wiesen die Antragstellerin darauf hin, dass derartige Projekte meist nur alle zwei Jahre bezuschusst werden können. Beim nächsten Antrag müssen „belastbare Evaluationen“ vorgelegt werden.

Schwierig war für die Stadtteilvertreter die gewünschte Bezuschussung für das zweite Papier­theaterfestival vom 18. bis 21. Oktober mit 40 Vorstellungen –  jeweils maximal 20 Besucher möglich – im Kleinen Theater im Bürgerpark Oberföhring.

Der Grund: Die Veranstalterin war finanziell bereits in Vorleistung gegangen; nach den Richtlinien dürfen aber nur Kosten anerkannt werden, die nach der Antragsstellung angefallen sind. Der Beschluss: Unterstützung bis maximal 1500 Euro Veranstaltungs- und maximal 1000 Euro belegbare Honorarkosten.

Das vor dem Hintergrund, dass das Projekt laut Lokalpolitiker „für Kinder und Erwachsene unter­stützungswürdig“ sowie grundsätzlich „eine gute Sache, eine tolle Idee“ ist. Beim auch dieses Jahr  vom Kulturreferat unterstützten Papiertheaterfestival – laut Antragstellerin „gibt es so etwas in Bayern nicht“ – sind im vergangenen Jahr waren mehr als 500 Eintrittskarten verkauft worden.

Die Verantwortlichen des Vereins „Wohnen im Alter im Cosimapark“ (WiAC) werden wohl enttäuscht sein. Der Wunsch nach 1033 Euro Zuschuss zum „Sommer-Café für Mitglieder“ wurde abschlägig beschieden. Denn, so der Beschluss: „Die beantragte Veranstaltung weist mehr den Charakter einer Mitgliederversammlung auf, als dass es sich um eine Veranstaltung handelt, die sich tatsächlich an die Öffentlichkeit richtet. Der Verein wurde im Übrigen erst vor kurzem nicht unerheblich bezuschusst.“ Im April hatte WiAC nämlich 4000 Euro für den Kauf einer E-Rikschka bewilligt bekommen.