4. August 2018

Das Referat für Bildung und Sport (RBS) unterstützt die Turnerschaft (TS) Jahn finanziell bei der Realisierung des Baus einer Dreifachsporthalle auf dem bestehenden Vereinsareal an der Welten­burger Straße. Das geht jetzt aus einer Antwort der Behörde hervor auf einen Antrag des Bezirks­ausschusses vom vergangenen Dezember. Die TS Jahn ist einer der größten Sportvereine in München mit Angeboten in mehr als einem Dutzend Sparten, hat fast 6000 Mitglieder, wobei etwa 2000 jünger als 18 Jahre sind.

In der Initiative des Kommunalparlaments hatte es geheißen: „Die Stadt wird dringend aufgefordert, die Turnerschaft Jahn in all ihren Bemühungen, auf ihrem eigenen Gelände eine Dreifachsporthalle zu bauen, nach Kräften und sehr zeitnah zu unterstützen. Dazu sollen alle Möglichkeiten einer schnellen Planung und einer umfassenden Förderung des Hallenbaus mit entsprechenden Zu­schüssen geprüft und schnell umgesetzt werden.“

Seitenansicht der TS-Jahn-Sportanlage vom Standpunkt Ecke Weltenburger- /Denninger Straße. Plan: Stark Architekten / Foto: hgb

In der Begründung war auszugsweise angeführt worden: „Derzeit zählt der 13. Stadtbezirk fast 86 000 Einwohner. Für sie ist kaum noch ein Sportangebot vorhanden. Viele Vereine haben einen Aufnahmestopp verhängt, weil sie die Sportstätten nicht haben, die sie bräuchten, um die große Nachfrage zu bedienen.

Wenn die rund 1800 Wohnungen mit etwa 4500 neuen Einwohnern im Prinz-Eugen-Park fertig gestellt sind, dürfte Bogenhausen die 90 000er-Marke geknackt haben. Keine einzige zusätzliche Sportstätte wurde dafür gebaut. Die neue Dreifachhalle im Prinz-Eugen-Park ersetzt lediglich die ehemaligen Sporthallen des SC Prinz Eugen, die vor dem Abriss bereits komplett  ausgebucht  waren. Es besteht dringende Notwendigkeit, vorzusorgen.“

Ende Mai hatten mehr als 75 Prozent der Jahn-Mitglieder entschieden: Der Verein verkauft von seinem mehr als 42 000 Quadratmeter großen Grundstück an der Freisinger Landstraße in Frei­mann 30 000 Quadratmeter an die Bayerische Hausbau und baut vom Erlös dort eine Sporthalle und an der Weltenburger Straße eine wettkampftaugliche Dreifachhalle. Der gesamte Bogenhauser Komplex ist dann ein Sportpark erster Klasse – fast 13 Millionen Euro teuer.

Innenansicht der geplanten, 13 Millionen Euro teueren Jahn-Sporthalle. Referenzbild: Stark Architekten / Foto: hgb

Das Projekt zwischen Revaler- und Denninger Straße sieht eine Dreifachsporthalle mit Tribüne, mit Sauna-, Wellness- und Fitnessbereich, mit Kiosk und mit insgesamt 120 Parkplätzen im Freien, in einem Parkdeck (43 Plätze)  und in einer Tiefgarage (27 Plätze) vor.

Zudem werden die beiden bestehenden Hallen – die Kosten hierfür betragen rund fünf Millionen Euro – umgebaut und saniert. Passt alles, muss der Verein keinen Euro Schulden machen!

Werner Gawlik, Vizepäsident der TS Jahn und Projektleiter, war und ist äußerst zufrieden und zugleich erleichtert: „Es kann losgehen, jetzt können wir uns an die Arbeit machen.“ Er hofft, dass mit den Arbeiten am „Stammsitz“ im kommenden Frühjahr, abhängig von den Genehmigungen der Lokalbaukommission (LBK), begonnen werden kann. Ziel ist es, 2021 – exakt 50 Jahre nach Bau der Bestandsgebäude – alles fertig gestellt zu haben.

Innenansicht des neuen Fitnessraums im Trakt der Dreifachsporthalle. Referenzbild: Stark Architekten / Foto: hgb

Das RBS in seinem Brief: „Das Sportamt steht seit Jahren in regelmäßigem Kontakt mit dem Verein, berät und unterstützt ihn bei seinen Planungen. Der Bau der Halle wird sportfachlich befür­wortet und ausdrücklich unterstützt, denn die Halle ist dringend erforderlich.

Nach dreijähriger intensiver Vorlaufzeit hat der Verein um Juli 2017 durch die Erteilung eines Vorbescheids einen Meilenstein zur Umsetzung des Vorhabens erreicht.“

Was bedeutet nun >ausdrücklich unterstützt<? Dazu das RBS: „Mit der Einführung des Sonder­förderungsprogramms zur Verringerung des Defizits an Sporthallen durch Förderung von großen Vereinsprojekten vom Jahresanfang 2016 wird es der Turnerschaft Jahn ermöglicht, das Vorhaben umzusetzen. Nach dem Programm kann der Verein einen Zuschuss und ein zinsloses Darlehen von jeweils 30 Prozent der förderfähigen Baukosten erhalten. Ein erster Antrag wurde gestellt. Die Mittel müssen vom Stadtrat bewilligt werden. Auch beim Bayerischen Landes-Sportverband wurde ein Antrag auf Gewährung einer Zuwendung aus Staatsmitteln eingereicht.“

Frontansicht der künftigen Dreifachsporthalle der TS Jahn an der Weltenburger Straße. Plan: Stark Architekten / Foto: hgb