13. Oktober 2018

Um die Sicherheit der Kinder, die nicht gewährleistet sei, macht sich der Elternbeirat der Grund­schule Gebelestraße große Sorgen und forderte daher „drei Verbesserungen“ im Bezirksausschuss. Ob die Maßnahmen wie gewünscht bei der Stadt beantragt werden, soll zunächst bei einem Orts­termin mit Vertretern des zuständigen Referats und der Polizeiinspektion (PI) 22 Bogenhausen geklärt werden. Die CSU-Fraktion erachtet nämlich die gewünschte Beschilderung skeptisch, befürchtet einen Präzedenzfall.

Die Elternvertreter wollen einmal ein eingeschränktes Halteverbot an Schultagen von 7 bis 14 Uhr im vorderen Bereich der Gebelestraße, zweitens fordern sie die „Anbringung erklärender >Kiss & Ride<-Schilder im Bereich der eingeschränkten Partverbotszonen an der Gebele- und Denninger Straße“ und schließlich einen Fußgängerüberweg am Anfang der Gebelestraße in der Kurve auf Höhe des Seitengangs der Schule.

Die Begründung: „Die Parkverbotszone an der Denninger Straße reicht nicht aus“, dort werde weiterhin geparkt. Ersteres habe zur Folge, dass Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen oder abholen „in Ermangelung von freien Stellplätzen teilweise auf dem Gehweg, der Bus­spur und der Sperrfläche halten und parken und so Schulkinder, Fußgänger und Fahrradfahrer gefährden.“ Der Elternbeirat verweist dabei auf einen Unfall Mitte Juli, „bei dem ein Grundschüler angefahren und verletzt wurde, als er die Gebelestraße überquerte.

Solche >Kiss & Ride<-Schilder im Bereich der eingeschränkten Partverbotszonen an der Gebele- und Denninger Straße“ beantragte der Elternbeirat der Grundschule im Bezirksauschuss. Experten prüfen zunächst vor Ort den Wunsch. Foto: Antrag

Alternativ zur Ausweisung der Parkverbotszone könnte man auch die bestehende Grünfläche teilweise so umbauen, dass eine Wendeschleife mit Haltemöglichkeit zum Ein- und Aussteigen von Kindern und gefahrloser Rück­kehr in die Gebele- / Bülowstraße möglich ist.“

Weiter heißt es in der Initiative: „Verschiedene Ansätze wie Verkehrserziehung der Kinder, Informa­tion der Eltern, direkte Ermahnungen der Falschparker und auch Bußgelder der Polizei zeigten bis­her keine nachhaltiger Wirkung.“ Kurzum: Vor allem Eltern verursachen die Probleme.“

Die Elternvertreter versprechen sich – „gestützt auf positive Erfahrungen von anderen Schulen mit vergleichbarer Verkehrssituation – eine Besserung durch Einsicht der Autofahrer mit Kiss & Ride-Tafeln. Uns würde die Erlaubnis genügen, Kiss & Ride-Schilder auf eigene Rechnung an bestehen­den Schilderpfosten anbringen zu dürfen.“

Anders formuliert: Der Elternbeirat wird als Straßenver­kehrsbehörde tätig. Just dies machte die CSU-Lokalpolitiker stutzig. Sie befürchten, dass dieses Beispiel Schule machen, zu einem Präzedenzfall werden könnte.

Grundsätzlich kennt die Polizei derartige Parkprobleme von anderen Schulen. Der PI-Fachmann unterstützte den bei den Vorberatungen im Untergremium Verkehr des Kommunalparlaments gemachten Vorschlag, „das Kiss & Ride-Schild probeweise“ anbringen zu lassen. Das wird nun bei einer Ortsbesichtigung gecheckt.

Was ist eigentlich >Kiss & Ride<? In Deutschland ist der Begriff vor etwa 60 Jahren in den Medien aufgetaucht. Er wurde als moderne Lebensform bezeichnet, in der die Frau ihren Mann zur Arbeit bringt, um tagsüber das Auto selbst nutzen zu können. Das Zeichen „Kiss & Ride “ ist in der Straßenverkehrsordnung (StVO) nicht aufgeführt. Daher macht man die gewünschte Regelung meist mit dem Zeichen für ein eingeschränktes Haltverbot oder mit dem Zeichen „Parken / Park­scheibe“ mit Zeitangabe kenntlich.