28. Oktober 2018

Den Bau von zehn neuen Schulschwimmbädern in München hat der Stadtrat beschlossen – und da will Bogenhausen nach dem Willen der Mitglieder des Bezirksausschusses natürlich dabei sein. Einstimmig verabschiedete das Kommunalparlament auf Initiative der SPD-Fraktion in Folge des­sen eine dreiteilige Schwimmbad-Offensive.

Das Referat für Bildung und Sport (RBS) wird in dem Antrag gebeten, „die städtische Liegenschaft um die Grund- und Mittelschule an der Knappertsbuschstraße als Standort in einer Machbar­keitsstudie einzubeziehen.“ Ein Schwimmbad dort könne nicht nur von den Kindern der Schule sondern auch von den Jugendlichen des neuen Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums am Salzsen­derweg, das in etwa sechs Jahren bezugsfertig sein soll, genutzt werden.

Und weiter heißt es: Zudem sind Nutzungen durch die Mädchen und Buben des Spiel- und Begeg­nungszentrum (SBZ) Fideliopark und durch umliegende Einrichtungen für die Kinderbetreuung denkbar. Der Sportclub Prinz Eugen, der in der Nähe verortet ist, hat eine große Schwimmabtei­lung, die Übungsleiter und Lehrer könnten dort Kurse anbieten und durchführen. Zudem könnte die Oberföhringer Abteilung der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Ausbildungen zum Rettungsschwimmer anbieten.

Der Stadtrat hat beschlossen, in München zehn neue Schulschwimmbäder zu bauen. Als möglichen Standort in Bogenhausen schlägt der Bezirksausschuss das Areal der Grund- und Mittelschule an der Knappertsbuschstraße (Foto) neben der Stuntzschule in der Parkstadt vor. Foto: hgb

Als zweiter Standort wird das Gelände der Grund- und Mittelschule an der Stuntzstraße in der Parkstadt vorgeschlagen, Und zwar „sobald der derzeit geplante Neubau errichtet ist“. Die Planungen für ein Schwimmbad dürften jedoch nicht die Realisierung des Neubaus verzögern; sie müssten davon losgelöst durchgeführt werden.

Und im dritten Teil des Vorstoßes wird das Referat gebeten, der Deutschen Lebensrettungsgesell­schaft, Ortsverband Oberföhring, Belegungszeiten im Schwimmbad an der Ruth-Drexel-Straße im Prinz-Eugen-Park anzubieten. Denn: „Trotz fristgerechter Bedarfsanmeldung einschließlich der Einreichung der geforderten Unterlagen wurden dem ausbildungsstärksten Ortsverband, der wöchentlich rund 240 Kinder und Jugendliche betreut, der seinen Sitz im Bürgerpark hat, sämtliche Nutzungszeiten angelehnt.

Die Ausbildung von Lebensrettern wird dadurch behindert. Damit droht dem Ortsverband das Ende seines Bestehen.“

Zu diesem Komplex wird erläutert: Bis zur Schließung des Schwimmbads wegen der Generalsanie­rung konnte die DLRG – Schwerpunkt des Verbands ist die Ausbildung von Erwachsenen, die Kinder ab dem vierten Lebensjahr das Schwimmen beibringen – das Bad für die Kurse und für die Ausbildung von Rettungsschwimmern nutzen. Insbesondere der Tauchtopf wurde bewusst erhalten und saniert, um dort weiterhin Bademeister, Rettungsschwimmer und Tauchlehrer ausbilden zu lassen. Mit der Ablehnung von Nutzungszeiten für die DLRG „wäre zumindest die Sanierung des Tauchtopfes überflüssig, weil dieser kaum von anderen als von den DLRG-Ausbildern genutzt wird.“

Christiane Hacker (SPD) erinnerte an die – allerdings lediglich mündlichen gemachten – Zusagen des Referats, Nutzungszeiten für den SC Prinz Eugen und die DLRG vorzuhalten. „Es geht nicht, dass jetzt plötzlich alles vergessen wird“, schimpfte die Lokalpolitikerin.

Robert Brannekämper, stellvertretender Vorsitzender des Bezirksausschusses und CSU-Landtags­abgeordneter, betonte, man dürfe für Bogenhausen „nicht Erwartungen wecken, die nicht erfüllbar sind. Wir könnten froh sein, wenn wir ein Schwimmbad bekommen.“