4. Dezember 2018

Das künftige KulturBürgerHaus (KBH) am Maria-Nindl-Platz ist das Herz des Wohnquartiers Prinz-Eugen-Park an der Cosimastraße auf dem einstigen Kasernengelände. Dort entstehen nach und nach 1800 Wohnungen – darunter auch Einheiten der städtischen Wohnbaugesellschaft GWG in vier bis zu sieben Stockwerken hohen Gebäuden in ökologischer Holzbauweise – für mehr als 4000 Menschen. Laut bis dato unbekannten Angaben von Heinz Grünberger vom Baureferat sind 77 Pro­zent der Einheiten Mietwohnungen und 23 Prozent Eigentumswohnungen.

Ein weiteres Novum: Erstmals wurden jetzt, bei der Bürgerbeteiligung zur Gestaltung des Maria-Nindl-Platzes, der Öffentlichkeit eine Visualisierung des Gebäudes und die Grundrisse der drei Geschosse vorgestellt, und zwar durch Architektin Anne Beer.

Zuvor ging Bezirksausschuss-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser – sie ist auch Vorsitzende des 13er-KBH-Trägervereins, sie gibt den Posten nun nach der Vorbereitungszeit ab („jetzt sind die Künstler und die Organisatoren dran“) – kurz auf die Vorgeschichte ein, die auch mit haarsträu­benden Pannen verbunden ist.

Grundriss des Erdgeschosses mit Zu- und Ausgängen zur Ruth-Drexel-Schule und zum Maria-Nindl-Platz. Vorlage: Baureferat / Foto: hgb

Ende 2017 träumten Bürger und Lokalpolitiker von einem Mini-Gasteig wie dem 32 Millionen Euro teuren Komplex im angrenzenden Unterföhring. Realistischer Wunsch war ein Gebäude à la Kultur­zentrum Trudering.

Fakt ist: Vom einst geplanten Zentrum für die mehr als 86 000 Bogenhauser bleibt nur mehr ein größerer, wenn auch moderner Treffpunkt übrig, quasi ein Bürgerhaus light. Die Stadt hatte nämlich krtäftig den Rotstift angesetzt. Die Pläne waren im Vergleich zum Truderinger Zentrum zwei Nummern kleiner ausgefallen.

Im KBH werden nun in einem Münchner Pilotprojekt Räume für soziale und kulturelle Zwecke ent­stehen – für den Kulturverein im Stadtbezirk, für ein Alten- und Service-Zentrum (ASZ), für ein Familien- und für einen Nachbarschaftstreff. Die Aula in der benachbarten Ruth-Drexel-Grund­schule kann als Veranstaltungssaal – mit verschiebbaren Wänden zum Foyer – mitgenutzt werden..

Visualisierung des künftigen KulturBürgerHauses im Prinz-Eugen-Park: rechteckig und nutzwertig, aber – von außen gesehen – auch modern und pfiffig? Vorlage: Baureferat / Foto: hgb

„Das wird ein lebendiger Ort mit vier Nutzungen unter einem Dach, mit Synergien bei der Räumen, mit Büros in allen Stockwerken, mit viel Holz, mit einem großen, dreifach teilbaren Saal im ersten Stock, mit einer versenkbaren Bühne“, erläuterte Beer. Und: „Das Haus wird freundlich, errichtet mit einem Ziegelmauerwerk, innen und außen hell.“

Die nachgefragte Platzzahl zum großen Saal konnte Beer indes nicht nennen. Ein Anwohner schüttelte angesichts der Gebäudevisualisierung den Kopf: „Das soll schön sein?“ Und ein anderer urteilte: „Langweilig, einfach langweilig.“

Skeptisch reagierte Robert Brannekämper, Chef des Planungsgremiums und stellvertretender Vor­sitzender des Bezirksausschusses auf die Angaben: „Die Fassadengestaltung hat mich nicht über­zeugt. Das wird kein Bürgerhaus wie es andere Stadtbezirke bereits haben, wir haben viele davon besichtigt.“ Um das Äußere sowie andere Punkte zu klären, um Wünsche vorbringen zu können, lud der CSU-Landtagsabgeordnete die Architektin zu einer Tagung des Unterausschusses Planung ein. Man darf gespannt sein, ob’s noch Verbesserungen gibt.