5. Dezember 2018

Kaum zu glauben, aber in naher Zukunft ist es so: Im neuen Wohnquartier Prinz-Eugen-Park an der Cosimastraße wird es nach Beendigung aller Bau- und Grünanlagenarbeiten mehr Bäume als noch zum Zeitpunkt des Erwerbs des Kasernenareals im Jahr 2005 durch die Stadt geben.

Das versicherte Uta Gerhardt vom Baureferat / Gartenbau bei der Bürgerbeteiligung zur Gestaltung des Maria-Nindl-Platzes und der Vorstellung der Grünpläne für die Siedung. „Wir haben jeden ein­zelnen Baum erfasst, es sind 2262 Bäume. Von denen mussten 224 entsprechend 9,8 Prozent für Gebäude und Wege gefällt werden. Neu angepflanzt werden an verschiedenen Stellen in drei Stufen 155, dann 55 und schließlich 25 Bäume, also 235 Stück,“ so Gerhardt. Eine weitere interes­sante Zahl: Im 30 Hektar großen Gebiet sind zwölf Hektar öffentliche Grünflächen.

Auf einen Blick erfassbar: Zwölf der 30 Hektar des Prinz-Eugen-Parks sind verschiedenartige öffentliche Grünanlagen. Plan: Baureferat / Foto: hgb

Die jahrelang erarbeiteten Grünpläne werden kommendes Jahr dem Stadtrat zur Billigung präsen­tiert, ehe nach einem positiven Votum die Maßnahmen gestartet werden können. Unabhängig davon wird ein Teil als provisorische Maßnahme vorgezogen – der Bereich an den Wohnanlagen entlang des Salzsenderwegs, also der Schulstrecke.

Das hatte das Bogenhauser Kommunal­parlament Anfang Oktober bei der Vorstellung der Pläne auf Initiative von Robert Brannekämper, stellvertretender Vorsitzender des Bezirksausschusses und CSU-Landtagsabgeordneter, auf Wunsch mehrerer Eltern gefordert.

Gerhardt hatte das Anliegen aufgegriffen. Laut ihren Angaben geht’s im Winter mit der „Zwischenbegrünung“ los, im Sommer 2019 soll der Abschnitt fertig sein.

„Warum sind alle Wege geradlinig angelegt, das wirkt so streng?“ wollte ein Anwohner wissen. Dazu Gerhardt: „Das wurde im Konzept 2015 so entschieden. Der Wegeverlauf mit den Baum­strukturen orientiert sich an die Kasernenzeiten. Es galt, so viele Bäume wie möglich zu erhalten.

Die an den vorhandenen Baumbestand angelehnten Wege im Prinz-Eugen-Park sind geradlinig, erscheinen vielen Bewohnern als streng. Plan: Baureferat / Foto: hgb

„Wie wird geregelt, dass sowohl die Rad- als auch die Zwischenwege nicht als Radrennstrecken missbraucht werden?“, fragte eine Frau, die Derartiges aus der benachbarten Wohnsiedlung kennt. Gleichwohl ist diesbezüglich aber keine Regelung möglich, es gilt das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme.

Damit die 3,5 Meter breiten, so genannten Parkhauptwege zur Stradellastraße nicht wie befürchtet als Durchfahrtsstraße in den Prinz-Eugen-Park – was angeblich schon geschehen sein soll – genutzt werden, will Gerhardt die Installation von Pollern prüfen lassen.

„Kann man im südlichen Grünbereich ein kleines Eckchen, so 60 Quadratmeter groß, für die Auf­stellung eines Bauwagens freihalten?“, regte eine Frau an. Die Idee eines Mini-Naturkindergartens wurde von den meisten der mehr als 100 Besucher mit Beifall unterstützt.

Das Kernstück der Planung ist die „Grüne Mitte“, ein etwa 350 Meter langer Streifen. Bis 2022 soll dort alles gerichtet sein. „Die Wege in diesem Gebiet werden behutsam eingefügt. Klar, es wird eine Baustelle, es werden ja auch zwei Spielplätze angelegt,“ so Gerhardt.

Ein fast schon geschichtliches, grünes Bild: Das Prinz-Eugen-Areal, „bereinigt“ um die einstigen Kasernengebäude. Foto: Baureferat / hgb