20. März 2019
Das – besser: die – Wohnbauvorhaben an der Denninger Straße 96 beschäftigen Lokalpolitiker und Behörden seit sieben (!) Jahren. Und jetzt auch die knapp drei Dutzend Mieter in den bestehenden Gebäuden. Der Grund: Der Eigentümer hat den Abriss und einen Neubau beantragt. Die Mitglieder des Bezirksausschusses lehnten das strikt ab. „Die Mieter leben in Angst und Schrecken, sie fürchten um ihren Wohnraum“, so Robert Brannekämper, Vize-Vorsitzender des Bezirksausschusses, Chef des Planungsgremiums und CSU-Landtagsabgeordneter.
Für das Vorhaben müsste laut Angaben des Architekten gegenüber den Lokalpolitikern wegen „der Kontamination der Boden neun Meter tief ausgehoben und deshalb der Bebauungsplan geändert“ werden. Dagegen votierten die Stadtteilvertreter einstimmig. Sie halten am seit 1972 bestehenden Bebauungsplan fest.
Zumal sie die präsentierten Pläne für „nicht überzeugend“ erachten. Und: Der rückwärtige Teil, der an den Denninger Anger angrenzt, greife „deutlich mehr“ in die Grünoase ein.
Der Bezirksausschuss forderte ein Konzept, wie mit den Mietern verfahren werden soll, wollte entsprechende Vorstellungen im März-Planungsausschuss erörtern. Da aber keine Unterlagen eingereicht worden war, wurde der Tagesordnungspunkt vertagt.
Rückblick März 2012: Am Fahrbahnrand zur Denninger Straße – zwischen der Einfahrt zum Forum Bogenhausen und dem Fußweg zum Denninger Anger – wollte der Eigentümer auf dem Grundstück des aufgelassenen Parkplatzes mit einst 17 Stellplätzen vor den Gebäuden Denninger Straße 96 ein sechsstöckiges, schlankes Hochhaus mit Kindertagesstätte für 36 Mädchen und Buben, mit sieben großen Mietwohnungen und Tiefgarage mit rund 30 Stellplätzen errichten.
Die Idee, in dem Hochhaus auch eine Kinderarztpraxis unterzubringen, „hat die Stadt leider nicht genehmigt“, so seinerzeit Eigentümer Martin Stenzel. Nach dem der Architekt zum Hol- und Bringverkehr für die Kita dann dem Bezirksausschuss versichert hatte, „dass Parkplätze auf dem Grundstück nachgewiesen werden, die Außenflächen sehr großzügig seien und 50 Prozent mehr Grün aufweisen“, hatten die Lokalpolitiker über alle Parteigrenzen hinweg einstimmig für das Projekt plädiert. Im Frühjahr 2013 schließlich hatte die der Lokalbaukommission (LBK) im Planungsreferat den Bau genehmigt. Doch bis dato wurde nichts Sichtbares realisiert.