30. Juli 2019

Überraschung: Für den laut Unternehmensangaben „modernen Technolgie-Campus“ von Giesec­ke+Devrient (G+D), weltweit tätiger Konzern für Sicherheitstechnologie und Hersteller von Bankno­ten – 1852 gegründet, Hauptsitz an der Prinzregenstraße 157, mehr als 11 000 Mitarbeiter, Umsatz 2,25 Milliarden Euro – wird der zweitplazierte Entwurf eines Wettbewerbs vom Büro Henn Architek­ten aus München realisiert.

Elf Architekturbüros hatten Konzepte entwickelt und präsentiert, vier Modelle wurden laut G+D-Pressesprecher Christoph Lang „weiter entwickelt“. Das laut Lang Mitte Mai „erklärte Ziel“, den ers­ten Preis des Münchner Architektenbüros 03 Architekten am Stadteingang, am Beginn der Auto­bahn A 94, mit den vier wuchtigen Bavaria Towers umzusetzen, um dort so die Vision einer impo­santen Skyline entstehen zu lassen, wurde somit fallen gelassen.

Der zweitplazierte Entwurf für den Giesecke+Devrient-Technolgie-Campus des Münchner Büros Henn Architekten wird realisiert. Quelle: G+D

„Aus wirtschaftlichen Gründen“ entsteht im Vergleich zu den Towers ein eher niedriger, abgerunde­ter Komplex in nachhaltiger Bauweise – „hochwertige Fassaden in ökologischer Bauweise“ – mit Innenhöfen und begrünten, öffentlichen Flächen und Wegen.

In dem Neubau – er ersetzt ein Gebäude, das 1952 den Grundstein für den Münchner Stammsitz legte –  mit rund 42 000 Quadratmeter Geschossfläche auf dem westlichen Areal der Firmenzentra­le ist Raum für etwa 2000 Arbeitsplätze für Startup-Unternehmen und andere Kooperationspartner aus der IT-Branche.

Und: „Im Erdgeschoss sollen sich Einzelhandels- und Gastronomieunterneh­men ansiedeln können und damit auch für die Anwohner einen Mehrwert bieten.“

„Die große Frage lautete, wie können wir die Tradition des Firmenstandorts wahren und zugleich etwas völlig Neues schaffen?“, erklärt Marian von Mitschke-Collande, Geschäftsführer der MC Grundstücksgesellschaft und Vertreter des Bauherrn. „Die Wirtschaftlichkeit der Immobilie war ein Aspekt. Genauso wichtig war es, die strengen städtebaulichen Anforderungen mit einer flexiblen Nutzung sowie der Nachhaltigkeit der Immobilie zu vereinen. Das Architekturbüro Henn hat uns letztlich in technischer, wirtschaftlicher und terminlicher Hinsicht überzeugt. Die innovative Architektur passt sich harmonisch in die Umgebung ein.“

Der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs für den G+D-Neubau an der Prinzregentenstraße verschwindet in den Schubladen. Quelle: G+D