1. August 2019

„Bis Oktober will die Deutsche Bahn (DB) entscheiden, in welcher Variante die S-8-Strecke zwi­schen Daglfing, Englschalking und Johanneskirchen ausgebaut wird“. Das berichteten im Bezirks­ausschuss Daniela Vogt und Markus Bichler vom Bündnis NordOst nach einem Gespräch mit dem zuständigen Projektleiter. Dafür gibt es drei Möglichkeiten: Ausbau in einem Trog, vierspuriger Aus­bau mit Schallschutzwänden entlang des S-Bahn-Abschnitts von und zum Flughafen und die vom Stadtrat beschlossene und von Lokalpolitikern sowie Bürgern geforderte Tunnellösung.

Für das Milliarden-Projekt werden laut Antrag von Vogt und Bichler „aus Sicht der Bahn die beiden ersten Varianten bevorzugt. Bei dem Gespräch wurde auch klar, dass es keine Tunnellösung ge­ben wird, die allein durch die DB finanziert wird. Ab Oktober soll dann die Feinplanung der bevor­zugten Lösung durch die DB erfolgen.“

In der Nachfrage des Bündnis NordOst-Duos heißt es: „Es liegt der Stadt / dem Planungsreferat seit Frühjahr ein Vertrag der DB vor, der die Kostenübernahme für eine Feinplanung für die Tunnellö­sung regelt. Das heißt,, dieser Vertrag muss von der Stadt unterzeichnet werden, wenn ab Herbst auch eine Feinplanung für die Tunnellösung erfolgen soll. Wird, so unserem Verständnis nach, die­ser Vertrag nicht unterzeichnet, wird es auch keine Tunnellösung geben.“

In welcher Variante wird die S-8-Strecke zwischen Daglfing (Foto), Englschalking und Johanneskirchen ausgebaut? Gemäß Beschluss des Stadtrats muss die Maßnahme in einem Tunnel erfolgen. Foto: hgb

Für das Bündnis ergeben sich daraus zwei Fragen. Erstens: Hält sich die Stadt auch weiterhin an den Stadtratsbeschluss vom 15. Juni 2016 – eine Bebauung jenseits der S-Bahn kann erst erfolgen, wenn die S-Bahn untertunnelt ist?

Und zweitens: Daraus zu schließen ist dann, dass die Stadt eine entsprechende Feinplanung für eine Tunnellösung bezahlt, damit der Stadtratsbeschluss auch um­gesetzt werden kann Denn ohne Feinplanung wird der Tunnel ja nicht gebaut. Hat die Stadt vor, diesen Vertrag zu unterzeichnen und die Kosten für die Feinplanung der Tunnelvariante zu über­nehmen?

Laut Robert Brannekämper, Vize-Vorsitzender des Bezirksausschusses, Chef des Planungsgremi­ums und CSU-Landtagsabgeordneter, „soll Ende 2019 die Grobvariante vorgestellt werden und 2020 dann die Feinplanung erfolgen.“ In Folge beschlossen die Lokalpolitiker, die Anfrage an das Planungsreferat mit der Bitte um Beantwortung weiterzuleiten. Dabei wurde betont: „Der Bezirks­ausschuss sieht durchaus unterschiedliche Informationen im Verfahrensstand, die dringend geklärt werden müssen. Das Referat wird gebeten, auf die DB einzuwirken, umgehend eine öffentliche Informationsveranstaltung zu organisieren.“