3. August 2019

Nicht gerade begeistert waren die Lokalpolitiker von den Planungen der Projektleiterin aus dem Baureferat zur Neugestaltung des Herkomerplatzes, den die CSU-Fraktion per Antrag im Februar von der Stadt gefordert hatte. Denn 13 Parkplätze würden ebenso wegfallen wie eine Taxi-Stand­platz-Spur. Laut der Frau wurden „Referats übergreifend Ideen gesammelt und eine Möglichkeit – der Platz bietet nicht viele – dargestellt.“ Sie bat die Stadtteilvertreter um Vorgabe von „Rahmenbe­dingungen, um Bausteine.“ Dazu Verkehrsexperte Martin Tscheu (SPD): „Die erarbeiten wir!“

Die „Rückseite“ des Herkomerplatzes: Parkplätze, Wertstoffcontainer, Taxi-Standplätze. Foto: hgb

Auf Grundlage dieser Zusage beschloss der Bezirksausschuss einstimmig: „Jede Fraktion macht sich Gedanken, welche Anforderungen gestellt werden. Diese Ideen werden gesammelt und an das Referat zur weiteren Planung geleitet.“

Zur besseren Einordnung eine kurze Zustandsbeschreibung (1.), das Statement des Kommunalpar­laments (2.) und den Lösungsvorschlag des Baureferats: (3.):

  1. Grau, viel Grau und ein wenig Grün – so präsentiert sich der Herkomerplatz. Autos, Busse, Tram, Taxistellplätze und Glascontainer dominieren den Knotenpunkt – anno 1927 so benannt nach Sir Hubert Ritter von Herkomer, ein in Bayern geborener deutsch-britischer Maler und Bildhauer, einer der Wegbereiter des Automobilsports in Deutschland. „Das ist eigentlich weniger ein Platz als viel­mehr eine Wendemöglichkeit mit viel Verkehr“ – so hatte schon vor Jahren Angelika Pilz-Strasser, Vorsitzende des Stadtteilgremiums, wenig schmeichelhaft geurteilt.
  2. Die Forderung des Bezirksausschusses: Umgestaltung zu einem einladenden, offenen Platz mit Aufenthaltsqualität. Dazu soll geprüft werden, „inwieweit die Grünanlage neu gestaltet werden kann unter Berücksichtigung der Marktstände und der Fahrradständer.“ Und, so steht’s weiter im CSU-Antrag: „Die örtlichen Geschäftsinhaber sind bei der Erarbeitung des Konzepts mit einzubeziehen.“ Zu den Wertstoffcontainern heißt es: „Es ist zu prüfen, ob diese als Unterflurcontainer ausgeführt werden könnten.
  3. Der Vorschlag des Baureferats: „Die Denninger – zwischen Bülow- und Scheinerstraße könnte für den motorisierten Individualverkehr gesperrt werden. Der Abschnitt könnte einer möglichen Platzfläche zugeschlagen werden. Die Bushaltestelle bleibt bestehen und ein 3,50 Meter breiter Streifen wird als befahrbare Fläche für Busse, Lieferverkehr und Radfahrer berücksichtigt. Bei der Sperrung des Abschnitts der Denninger Straße würden etwa Parkplätze entfallen.“

Und weiter: „Auf der Ostseite des Platzes muss eine Möglichkeit für den Individualverkehr vorhan­den sein, um zur Scheiner- und Denninger Straße fahren zu können. Dies könnte an der Stelle der heutigen Taxi-Standplätze geschehen. Neben der Fahrbahn Richtung Süden könnte weiterhin eine Taxi-Standplatz-Spur berücksichtigt werden. Bei künftigen Planungen würde hierzu die genaue Anzahl abgestimmt werden. Eventuell ist es auch möglich, den Fußgängerbereich auf der Ostseite des Platzes, unabhängig von der neu entstehenden Platzfläche, zu erweitern“.

Die „Vorderseite“ des Herkomerplatzes: Wie könnte man sie besser gestalten? Foto: hgb