8. August 2019

Wenn das mal künftig nicht in einem Chaos endet: Im teilweise bereits bezogenen neuen Wohn­quartier Prinz-Eugen-Park wird es in der Ruth-Drexel-, der Eugen-Jochum- und in der Jörg-Hube-Straße laut Elisabeth Knöbl-Zahn, Projektleiterin Erschließungsstraßen vom Baureferat, statt laut im Bebauungsplan von 2016 vorgesehenen rund 230 Parkplätzen nur mehr 180 Stellplätze geben. Das Planungsreferat habe dies nun gemäß dem Stellplatzschlüssel von ein zu zehn vorgegeben auf Basis „von Erfahrungen aus anderen Gebieten“.

Berndt M. Hirsch von den Liberalen monierte im Untergremium Verkehr des Bezirksausschusses nach seinen Erkenntnissen bei einer abendlichen Rundfahrt: „180 Parkplätze sind zu wenig. Díe Zahl der Autos wird durch E-Fahrzeuge nicht weniger, sondern lediglich ökologischer. Man braucht doch Parkmöglichkeiten für Besucher, zumal wenn hier ein Fest stattfindet.“ Dem stimmte Peter Reinhardt (CSU) zu: „Nur 180 – das ist kritisch.“

Abschnitt der Ruth-Drexel-Straße an einem Sonntagvormittag: Keine Parklücke! Statt der geplanten 230 Stellplätze werden nur mehr 180 realisiert. Foto: hgb

Gunda Krauss von den Grünen, seit kurzem Bewohnerin im Stadtteil an der Cosimastraße, regte Kurzparkzonen für Gäste an. Nach ihrer Aussage wird es im Prinz-Eugen-Park „weniger Autos geben als errechnet.“ Kurzparkzonen könnten beispielsweise auch verhindern, dass Wohnwagen und Wohnmobile am Fahrbahnrand abgestellt werden. In Konsequenz bedeutet das für alle motorisierten Anwohner: Parken, besser Parkzwang in der Tiefgarage.

Eng, sehr eng wird’s an einem der zwei Wendehammer im Gebiet. Am Ende der Ruth-Drexel-Stra­ße können Müll- und Feuerwehrfahrzeuge wie vorgeschrieben in einem Zug wenden. Am südlichen Wendehammer, an der Jörg-Hube-Straße, ist das aber nicht möglich, die Lastwagen müssen rangieren. Das ist laut Referat mit dem AWM, dem Abfallwirtschaftsbetrieb München, „abgestimmt.“ Und im gesamten Gebiet soll gemäß Kreisverwaltungsreferat (KVR) einmal Tempo 30 gelten.

„Die Straßenzüge werden schön gestaltet“, erläuterte Knöbl-Zahn den Lokalpolitikern. Den Maria-Nindl-Platz mit dem Bürgerhaus ausgenommen sollen 151 Bäume – in der Ruth-Drexel-Straße bis auf wenige Ausnahmen beidseitig – überwiegend in Baumgräben mit Gras gepflanzt werden. An der Grundschule ist eine Busbucht vorgesehen; Fahrbahnverengungen, um den Verkehr zu abzubremsen sind geplant – die Straße wird dabei von 4,2 auf 3,5 Meter Breite verschmälert, Begegnungsverkehr wird so verhindert. Daraus resultieren für Fußgänger kurze Querungen. Teilsweise wird an diesen Querungsstellen mit abgerundeten Bordsteinkanten ein anderer Belag eingesetzt – „Münchner Bodenplatten“ analog der Fußgängerzone am Marienplatz – um optische Unterscheidungen zu bewirken. Und in der Eugen-Jochum sind Senkrecht-Parkplätze vorgesehen.

Alle geplanten Maßnahmen sollen den Bewohnern und Nachbarn bei einer Bürgerinformations­runde außerhalb einer Tagung des Bezirksausschusses – und zwar zeitnah, weil im Oktober der Stadtrat die Erschließungen verabschieden will – vorgestellt werden. Das wurde von den Lokalpoliti­kern in einem einstimmig verabschiedeten Beschluss verankert.

Ecke Cosima- / Ruth-Drexel-Straße, das „Tor“ in den Prinz-Eugen-Park. Je nach Ampelschaltung können maximal acht Fahrzeuge ausfahren. Mögliche Folge: Anwohner parken entlang der Cosimastraße, um nicht im Stau zu stecken. Foto: hgb