2. August 2019

Einmal mehr erwiesen sich die Mitglieder des Bezirksausschusses auf Empfehlung der Vertreter des Untergremiums Budget / Vereine / Satzung äußerst spendabel. Angesichts der Mittel, die für den 13. Stadtbezirk zu Verfügung stehen – Ende Juni waren es noch einschließlich der „Reste“ aus dem vergangenen Jahr mehr als 300 000 (!) Euro – quasi ein leichtes Spiel.

Mit 13 974 Euro erhält gemäß einstimmigen Beschluss bei der jüngsten Tagung des Kommunalpar­laments die Schützengesellschaft Schützenlisl II mit Vereinssitz an der Englschalkinger Straße 208 den dicksten Brocken. Das Geld – „eine langfristige Investition“, wie Unterausschuss-Vorsitzender Ulrich Tetzner anmerkte – fließt für den Ausbau des Biathlonstands („immer mehr Jugendliche interessieren sich für diesen Sport“) und den „Bogenhauser Volksbiathlon“ am Samstag, 19. Okto­ber. Dafür investiert der Verein rund 20 000 Euro – allein sechs notwendige Luftdruckgewehre kosten 12 000 Euro, die Schießstände (vier liegend und vier stehend) sind mit mehr als 2000 Euro veranschlagt. Dazu kommen Schießmatten, Magazine, Armriemen und anderes mehr.

Emblem der Schützenlisl II am Vereinsheim der Schützengesellschaft. Foto: hgb

Für den alljährlichen Gaudiwurm der Faschingsgesellschaft Feringa München-Johanneskirchen e.V. am 20. Februar 2020 von 12 bis 15 Uhr (Gesamtkosten 5300 Euro)  gewährten die Lokalpolitiker ohne jegliche Erörterung angesichts der traditionellen Veranstaltung die beantragte Unterstützung von 3975 Euro.

Ein kleiner Betrag, 200 Euro, Wunsch des SV Zamdorf für ein Fußballturnier, das bereits Ende Juni stattgefunden hat, bereitete Probleme. Die Voraussetzungen für die Gewährung eines Zuschusses gemäß den Richtlinien lagen nämlich nicht vor, der Antrag war zu spät gestellt worden, die Frist war verpasst worden, die Begründung dafür erschien den Lokalpolitikern „nicht plausibel“. Die Stadt­teilvertreter beschlossen eine Ausnahme, einen laut Bezirksausschuss-Vorsitzender Angelika Pilz-Strasser „Kompromissvorschlag“ – 100 Euro mit schriftlicher Erklärung zum Vorgang und welche Formalien bei künftigen Unterstützungsbegehren berücksichtigt werden müssen.

Die Initiative „Never forget – never again“, laut Antrag eine Erinnerungs-Buchpublikation, Erscheinungstermin September, wünschte eine finanzielle Hilfe von 500 Euro. „Ich unterstütze stets die Erinnerungskultur, aber hier gibt’s keinen Ansatz für einen Stadtteilbezug“, so Pilz-Strasser. CSU-Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller machte klar, dass das unter Personalkosten angesetzte Eigenhonorar über 6000 Euro nicht bezuschusst werden darf. Und „wenn man das abzieht, dann bleibt wohl nichts übrig.“ Da keine Auflistung der weiteren Zuschussgeber vorlag, war es nicht mög­lich, den verbleibenden Anteil zu berechnen. Der Beschluss: Zustimmung – aber ohne Gewährung für Mittel zu den Personalkosten. Also null Euro.

Das Vereinsgebäude mit Schießständen der Schützengesellschaft Schützenlisl II an der Englschalkinger Straße. Foto: hgb