12. November 2019

Arabellapark 5.0 mit Neu- / Umbauten und Plänen: Nach dem Abriss des Siemens-Hochhauses und Bau des Komplexes mit Wohngebäude „Arabeska“, der Millionen Euro schweren Kernsanierung des BayWa-Towers, des ab 2026 beschlossenen Abrisses und Neubaus des Arabella-Scheiben­blocks und dem Umbau eines Bürotrakts in ein Best Western Hotel steht nun das nächste Projekt an: Das Bayerische Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Rosenkavalierplatz 2, hat bei der Stadt einen „Antrag auf Vorbescheid für den Neubau eines Veranstaltungssaals“ gestellt.

Geplant ist vom Ministerium – seit November vergangenen Jahres geleitet von Thorsten Glauber (48; Freie Wähler) – ein Trakt zwischen dem siebenstöckigen Bestandsgebäude und der Parkplatz­anlage. Vermutlich mit einem Brückenverbindungsgang, was aber aus den Unterlagen nicht hervor­geht.

Auf dem Areal zwischen den Parkplätzen und dem Bestandsgebäude am Rosenkavalierplatz will das Umweltministerium einen Veranstaltungssaal (rot) bauen lassen. Plan: Umweltministerium / Foto und Bearbeitung: hgb

Auf einem Querschnittsplan ist erkennbar, dass etwa ein Drittel unterirdisch für Eingang und Garde­robe vorgesehen ist, die erste Ebene für Foyer und Toilettenanlagen mit Treppenhaus in die zweite Ebene mit Künstlergarderobe, Lager- und Technikraum. An diesen Abschnitt schließt zu zwei Drittel des Baukörpers über die erste und zweite Ebene besagter Veranstaltungssaal mit Bühne an. All das komplex betrachtet, erscheint das Vorhaben wie ein Theatersaal.

Konfrontiert mit letzterer Einschätzung schmunzelte Thomas Marzahn, Chef der Pressestelle, ein wenig. Offensichtlich überrascht, dass das Vorhaben nun öffentlich ist, erklärte er: „Sie sind Ihrer Zeit voraus. Es handelt sich lediglich um eine Klärung, ob ein Anbau errichtet werden kann.“ Klar – ist dies doch Sinn und Zweck eines Vorbescheids. Und zur Größe des Saals: „Wir haben natürlich verschiedene Sitzungsräume. Wir brauchen aber einen Saal für eine gewisse Zahl von Menschen für Konferenzen.“

Eine gewisse Zahl von Menschen? – Nun denn!

Der Querschnitt des geplanten Veranstaltungssaals vor dem siebenstöckigen Bürokomplex des Ministeriums. Plan: Umweltministerium / Foto: hgb

Zu unseren Detailfragen (Länge, Breite, Fläche des Saals, Fassungsvermögen, Kosten, Nutzung durch Vereine, Parkplatz etc.) erklärte Pressesprecherin Sarah Klapp: „Nähere Auskünfte zu Details des Projekts sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt – es handelt sich um eine Bauvoranfrage – nicht möglich. Die Öffnung eines Veranstaltungssaals für externe Nutzer ist derzeit nicht Gegenstand der Vorüberlegungen. Es ist nicht geplant, am Wochenende den Parkplatz wieder zu öffnen. Gründe hierfür sind insbesondere die zusätzliche Verkehrssicherungspflicht sowie Erfahrungen in der Ver­gangenheit. Darüber hinaus steht, auch am Wochenende, ausreichender Parkraum in der angren­zenden öffentlichen Tiefgarage zur Verfügung.“

So sieht’s heute aus: Zwischen Umweltministerium-Trakt (re.) und den oberirdischen Parkplätzen (li. neben den Sträuchern) ist der Saalneubau geplant. Foto: hgb

Im Untergremium Planung des Bezirksausschusses, geleitet von Robert Brannekämper, stellvertre­tender Vorsitzender des Kommunalparlaments und CSU-Landtagsabgeordneter, waren die Lokal­politiker ob des nachträglichen auf die Tagesordnung genommenen Vorhabens unisono verblüfft, votierten gegen die Nachverdichtung. Bei der Tagung des Bezirksausschusses am Dienstag, 12. November, 19.30 Uhr, Gehörlosenzentrum an der Lohengrinstraße, wird die Bogenhauser Stellungnahme abschließend behandelt.