15. Januar 2020

In Bogenhausen, speziell in Alt-Bogenhausen, sind Parkplätze rar. Oft müssen – zu welcher Tageszeit auch immer – Autofahrer durchs Viertel kurven, um eine Stellmöglichkeit zu finden. Überdies entfällt an vielen Stellen die Möglichkeit des Parkens, da die Stadt nach und nach Bereiche mit Elektroladesäulen einrichtet, die für „Benziner“ gesperrt sind. Das ärgert einen Mann, der per Antrag im Bezirksausschuss gefordert hatte, „die Elektroladesäulen samt Parkplätzen an der Sternwartstraße 2 bis 4 zeitnah wieder zurückzubauen“. Indes: das Planungsreferat lehnt das ab.

Mehrmaliger Check vor Ort: Die vier Plätze für Elektroautos sind tatsächlich kaum belegt, sind meist verwaist und beeinträchtigen erheblich die Parkmöglichkeiten der Anwohner in der Sternwartstraße.

Die Reaktion der Behörde: Der Stadtrat hat im Mai 2015 und im Juni 2017 zur Förderung der Elektromobilität ein Handlungsprogramm beschlossen, das „einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, zur Luftreinhaltung, zum Lärmschutz sowie zur Abkehr von fossilen Brennstoffen leistet. Die Stadt zielt zudem darauf ab, zu der bundesweiten Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen um mindestens 40 Prozent bis zum Jahr 2020 beizutragen. Bis Ende 2019 werden die Stadtwerke München (SWM) 550 E-Ladesäulen im öffentlichen Raum in München errichtet haben und diese betreiben.“

Und weiter: „Der Standort Sternwartstraße 4 wurde am 23.Oktober 2018 unter Teilnahme eines Mitglieds des Bezirksausschusses begangen und beschlossen. Grundsätzlich gilt für die Nutzungsintensität von Ladeinfrastruktur, dass sie sich erst mit einem gewissen Zeitverzug verfestigt. Die Nutzungsintensität September bis Oktober ist als gut bis sehr gut einzuschätzen. Zudem wurde im August 2018 der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Alt-Bogenhausen vom Bezirksausschuss gefordert und in Folge der Standort Ismaninger Straße 57 errichtet.“

Den Rückbau der Elektroladesäulen samt Stellplätzen an der Sternwartstraße 2 bis 4 hatte ein Anwohner gefordert, damit’s wieder mehr Parkplätze gibt. Die Stadt lehnte das aber ab. Foto: hgb

Die „vielen Ladesäulen-Standorte“ im 13. Stadtbezirk seien gut angenommen worden und würden rege genutzt. Als Beispiele dafür werden die Standorte Prinzregentenplatz, Pienzenauerstraße / Kufsteinplatz, Cosimastraße 137 und Arabellastraße 5 / Rosenkavalierstraße angeführt. Und: „Es ist zu erwarten, dass auch der Standort Sternwartstraße und die jüngst errichteten Wunschstandorte in der Bürger- und in der Meistersingerstraße“ gut angenommen werden.

Nebenbei bemerkt zu den Angaben des Planungsreferats (!): Der Platz heißt Kufsteiner Platz, die Rosenkavalierstraße ist der Rosenkavalierplatz. Und „gut angenommen“ ist dehnbar wie ein Kaugummi. Wie viele Ladevorgänge pro Ladepunkt wurden eigentlich registriert, wie hoch ist die täglich abgegebene kWh pro Ladepunkt? Gibt es Vergleichszahlen?