23. Januar 2020

Die Idee von Eveline Jurka-Schmid aus der Parkstadt, einen Umsonstschrank am Böhmerwaldplatz neben dem Obststand aufzustellen, ist an und für sich nicht schlecht, ja sogar lobenswert. Aber of­fene Fragen – Genehmigung wegen des Standorts am U-Bahnabgang, Haftung, kein Hindernis für Fußgänger und beispielsweise für den Schneeräumdienst – ließen das Vorhaben an dieser Stelle scheitern. Stattdessen wird der Umsonstschrank auf dem Grundstück der Immanuel-Nazarethkirche an der Ecke Hörselbergstraße aufgestellt.

Zur aktuellen Tagung des Untergremiums Bildung, Kultur, Sport und Soziales im Kommunalparla­ment hatte die Initiativgruppe, die inzwischen bereits 20 Mitglieder zählt, ihren Antrag zurückgezo­gen, da sie zwischenzeitlich die Erlaubnis von Pfarrer Markus Rhinow erhalten hatte, die Einrich­tung neben dem Gotteshaus zu verwirklichen.

Dort gilt es nun, einen Pflastersockel zu bauen, damit ein vorhandenes kleines Gartenhaus auf festem Untergrund aufgestellt werden kann. Die Kosten für diese Maßnahme kalkuliert Jurka-Schmid mit rund 1000 Euro. Die Finanzierung ist wohl kein Problem, da die Gruppe schon etwa 1100 Euro Spenden erhalten hat. Ob’s einen Zuschuss vom Bezirksausschuss gibt – das ist noch offen. Wenn alles klappt, soll im Februar die „Eröffnung“ erfolgen.

Bei der Vorstellung des Vorhabens im November waren die Mitglieder des Untergremiums skep­tisch. Vorsitzender Florian Ring (CSU) hatte Bedenken geäußert, dass „ein solcher Schrank für die Entsorgung von Sperrmüll missbraucht werden könnte.“

Lokalpolitiker Johann Peter Fenzl hatte als „positives Beispiel“ den Schrank der Wagenburg >Hin und Weg< am alten Standort Denninger Anger und an der neuen, vorübergehenden >Bauwagen-Heimat<  am Salzsenderweg verwiesen, „wo es funktioniere“. Gleichwohl hinkt dieser Ansatz. Denn der einstige Blech- und Holzverschlag mit Tischen in der gerade entstehenden Grünanlage Pühn­park hatte sich wie ein unaufgeräumter Flohmarktstand präsentiert.

Hoffentlich kein Vorbild für den Umsonstschrank auf dem Areal der Immanuel-Nazarethkirche: die einstige Einrichtung der Wagenburg „Hin und Weg“ am Denninger Anger. Foto: ikb