8. Februar 2020

Da stecken die Mitglieder des Bezirksausschusses in der Zwickmühle, müssen nun über ihre Forde­rung entscheiden: Im September hatten die Lokalpolitiker beantragt, einen Fußgängerüberweg am Galileiplatz einzurichten, was aber laut Kreisverwaltungsreferat (KVR) dort nicht möglich ist. Gleich­wohl könnte auf Höhe der Possartstraße 35 ein Übergang gebaut werden. Doch dann müssten eine Bushaltestelle verlegt und ein halbes Dutzend Bäume gefällt werden.

In der Antwort zu der Initiative schreibt die Behörde: „Eine im Juli 2019 durchgeführte Verkehrszäh­lung bestätigte die Möglichkeit einer Querungshilfe. Hinreichend gebündelte Fußgängerquerungen erfolgten in der Possartstraße direkt südlich des Galileiplatzes. Ein markierter Überweg kann jedoch nur errichtet werden, wenn auch die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden. Dazu muss die Bushaltestelle auf der Westseite der Possartstraße verlegt werden, da haltende Busse sonst bis in die künftige Querungsstelle stehen würden. Zudem ist die Errichtung einer baulichen Mittelinsel erforderlich, da Fußgängerüberwege nur für Querungsbreiten bis 6,50 Meter – in Ausnahmefällen bis 8,50 Meter – eingerichtet werden dürfen und die Possartstraße mit zehn Meter zu breit ist.“

Und weiter: „Laut Baureferat war das Thema bereits Bestandteil der >Buszug-Bereisung<. Die Mitglieder dieser Kommission haben sich für eine Verlegung der Haltestelle zu Gunsten eines Ze­brastreifens ausgesprochen. Der erforderliche barrierefreie Ausbau der Haltekanten der Bushalte­stelle ist vom Baureferat jedoch frühestens für 2021 machbar.“

Ein Fußgängerüberweg soll auf Initiative des Bezirksausschusses am Galileiplatz eingerichtet werden. Direkt am Platz ist das aber nicht möglich, vielmehr auf Höhe des Hauses Possartstraße 35. Allerdings müssten dafür Bäume gefällt und die Bushaltestelle verlegt werden. Foto: hgb

Ein markierter Überweg sollte laut KVR „bestenfalls aber relativ bald eingerichtet werden.“ Es wird vorgeschlagen, für die Haltestelle und die Querungshilfe zunächst in diesem Jahr eine provisorische Lösung umzusetzen, „die in Lage und Ausgestaltung der endgültigen Lösung sehr nahe kommt“.

Und wie sieht die „endgültige Lösung“ aus? Um den Überweg auf Höhe der Possartstraße 35 zu ermöglichen, muss die Haltekante für die Busse in südliche Fahrtrichtung – bis zur Einmündung der Cuvilliésstraße – verschoben werden. Wegen mehrerer Grundstücks- und Feuerwehrzufahrten ist erst dort eine Haltekante von 23 Meter Länge für Buszüge möglich. Die Folge: „An dieser Stelle werden nach vorsichtiger Einschätzung bis zu fünf Baumfällungen und die Befestigung des Baum­grabens notwendig. Zudem muss eine Litfaßsäule entfernt oder versetzt werden“.

Ergänzend heißt es: „Die Querung kann in Form einer Mittelinsel mit markiertem Überweg ausge­staltet werden“. Zur Absicherung sind Beschilderung und Beleuchtung an >Peitschenmasten< über den Fahrspuren erforderlich. Dazu wäre laut Behörde auf der westlichen Straßenseite die Fällung eines weiteren Baums notwendig. Unabhängig vom Votum des Kommunalparlaments muss aber noch die Untere Naturschutzbehörde beurteilen, ob die Bäume gefällt werden dürfen.