4. Februar 2020
„Der Hüllgraben darf nicht zur Kloake der Deutschen Bundesbahn werden“ – unter dieser Headline fordert die CSU-Fraktion im Bezirksausschuss von der Stadt drei Maßnahmen im Rahmen der Beteiligung zur Daglfinger- und Truderinger Kurve hinsichtlich des Hüllgrabens. Denn, so Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller: „Wenn die beiden Kurven so kommen, wie heute geplant wird, dann haben wir einen Cut, dann können wir den Hüllgraben vergessen, dann ist er tot.“
Der Stadtrat soll sicherstellen, „dass der Hüllgraben – auch in Daglfing – in seiner heutigen Funktion erhalten bleibt und ein Durchfluss auch in Daglfing nach wie vor möglich ist. Zudem müsse gewährleistet sein, dass dabei nicht nur die wasserrechtlichen, sondern vor allem auch die naturschutzrechtlichen Belange hinreichend berücksichtigt werden und der Zustand und die Funktion erhalten bleiben. Und: „Bis zu einer entsprechenden naturschutzfachlichen Lösung des Hüllgrabens darf mit den Planungen unter Zustimmung der Landeshauptstadt nicht fortgefahren werden.“
In der Begründung der Initiative wird angeführt: Der Bezirksausschuss und die Bürger im Stadtbezirk setzen sich seit vielen Jahren für die Renaturierung des Hüllgrabens in Daglfing beziehungsweise östlich der S-Bahn ein. „Hierfür wurden nicht nur erhebliche Investitionen getätigt, sondern auch mit Herzblut und durch eine Vielzahl von bürgerschaftlichen Engagements der Hüllgraben in großen Teilen freigelegt und renaturiert.“
Und weiter: „Heute ist der Hüllgraben ein zentraler naturschutzfachlicher Bestandteil des Münchner Ostens. Aus diesem Grund wird auf ihn auch im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung östlich der Bahn stets Bezug genommen. Er dient heute als Erholungsfläche für den Münchnern Osten. Mit Errichtung der Daglfinger- / Truderinger Kurve soll der Hüllgraben nun an dem neuen Gleisbauwerk gekappt werden und Richtung Süden verlagert werden.“
Ulrich Tetzner (CSU), zweiter Vize-Vorsitzender des Kommunalparlaments, erklärt: „Das führt auf Nachfrage bei der Bahn dazu, dass östlich der Gleise sodann der Graben zwar erhalten bleibt, allerdings seine eigentliche Verbindungsfunktion nicht mehr hat. Er wird nur noch auf Grund (spärlichen) Grundwassers gespeist (auf Grund der Klimaerwärmung dürfte dies sich auch in den kommenden Jahren erledigen) und dient sodann als Abwasserrohr für das gesammelte Wasser im zukünftigen Bahntunnel beziehungsweise der Unterführung. Das Verkommen des Hüllgrabens als Abflussrohr der Deutschen Bahn muss dringend vermieden werden. Der Stadtrat wird aufgefordert entsprechend zu handeln.